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Das Duell

Wolter v.Tiesenhausen24. Januar 2002

Die deutschen Medien sind glücklich. Es wird Fernsehdiskussionen der beiden Spitzenkandidaten für die Bundestagswahlen im September geben. Duelle sind aber gefährlich, meint DW-Korrespondent Wolter v.Tiesenhausen.

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Gerhard Schröder, der Kanzler und Sozialdemokrat, wird sich seinem Herausforderer Edmund Stoiber, dem bayerischen Christsozialen stellen. Und das nicht nur einmal, sondern sogar gleich zweimal. Ginge es nach dem Amtsinhaber, so würden zu diesem Zweck alle deutschen Fernsehsender - öffentlich-rechtliche wie private - zusammengeschaltet. Wo immer man auch hinzappen würde, keiner könnte dem Kräftemessen der Kandidaten entgehen. Wem das nicht passt, so Schröder, der könne ja an diesem Abend ins Kino gehen. Keine schlechte Idee, aber natürlich kann man sich auch noch andere Formen der Abendunterhaltung abseits der Glotze vorstellen.

In den Schlagzeilen läuft das Unternehmen unter der Bezeichnung "das Duell". Ein Zweikampf also von Mann zu Mann, von Kanzler zu Kandidat. Doch das kann gefährlich werden. Einer der Väter der deutschen Arbeiterbewegung und damit sozusagen Amtsvorfahre des SPD-Vorsitzenden war Ferdinand Lassalle. Er starb 1864 in Genf an den Folgen eines Duells. Allerdings ging es damals nicht um Politik, sondern um eine Frau. Und solche Probleme weiß der in vierter Ehe verheiratete Kanzler gewaltfrei zu lösen.