Das bringt der Januar
Nach dem Knall folgt die Stille und nach dem Silvester-Feuerwerk der Januar. Der ist zwar kälter und unscheinbarer als sein Vorgängermonat. Aber auch er hat seine Reize - und sei es nur eine Jogginghose.
Alles auf Anfang
Auf ein Neues! 365 Tage - gute und schlechte - liegen an Neujahr wieder vor uns. Der Januar ist nach dem römischen Gott Janus benannt, dem Gott des Anfangs und des Endes. Doch ehe wir dem Alten hinterher trauern, halten wir es lieber mit Hermann Hesse: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben."
Aber aller Anfang ist schwer
Die Feiertage sind vorbei, die Champagnerkorken im Abfall, die Reste vom Silvester-Feuerwerk weggekehrt und der Frühling noch meilenweit entfernt? Was bleibt, ist die Last der guten - und wie jedes Jahr nicht umgesetzten - Vorsätze und zwölf Monate voller Verpflichtungen. Psychologen nennen das "Neujahrsblues". Doch dagegen gibt es wirksame Mittel ...
Ab auf die Piste!
Gegen Blues hilft frische Luft - und die gibt es auf den Pisten genug. Der Januar gilt als schneesicherster Monat in den Alpen. Und auch in den Mittelgebirgen liegt ausreichend Schnee zum Skifahren und Snowboarden. Der Nachteil: Die Zahl der Sonnenstunden ist ziemlich niedrig - man sollte sich also warm anziehen und muss mit vereisten Pisten rechnen.
Welttag der Brailleschrift
Drei Punkte übereinander und zwei Punkte nebeneinander bilden das Raster für die Braille-Schrift, mit deren Hilfe Blinde Buchstaben ertasten und damit lesen können. Erfunden wurde sie 1825 von dem Franzosen Louis Braille. Und weil der am 4. Januar Geburtstag hatte, erklärte die Weltblindenunion diesen Tag zum Welttag der Blindenschrift.
"Seht Ihr diesen Stern dort stehen ..."
... singen die Sternsinger, die am Dreikönigstag von Haus zu Haus ziehen. Gegen eine Spende werden die Zeichen 20+C+M+B+18 an die Tür gemalt. Viele sehen darin die Namen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, es sind aber die Initialen des Segensspruches "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus).
Brrr!
Kalt ist er, der Januar! In Deutschland ist er der kälteste Monat. -0,4 Grad Celsius beträgt der Mittelwert seit 1881. Auch hier ist der Klimawandel spürbar, denn seit der Jahrtausendwende ist der Januar im Schnitt +0,7 Grad warm. Es ist also zu befürchten, dass wir Eiszapfen zwar künftig seltener sehen, uns das graue Schmuddelwetter aber erhalten bleibt.
Die Tage werden wieder länger
Man muss sich nicht in die verschneite Natur begeben, um es zu spüren: Die Tage werden wieder länger. In Berlin etwa ist die Sonne am Neujahrstag bereits 7 Stunden und 44 Minuten nach Aufgang wieder verschwunden. Am 31. Januar ist sie - zumindest bei klarem Wetter - schon wieder für fast neun Stunden zu sehen - Tendenz steigend.
Martin Luther King Day
Der Martin Luther King Day ist ein US-amerikanischer Gedenktag für Martin Luther King. Er wird seit 1986 jeden dritten Montag im Januar als Feiertag begangen. Der Bürgerrechtler King propagierte den zivilen Ungehorsam als Mittel gegen die Unterdrückung der Schwarzen und die Rassentrennung. Dafür erhielt er 1964 den Friedensnobelpreis. Am 4. April 1968 wurde King bei einem Attentat erschossen.
Jogginghosentag
Sie gilt als Modesünde: "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren", ätzte Karl Lagerfeld. 2009 wollten vier Österreicher das Image des bequemen Beinkleids verbessern und riefen ihre Schulklasse auf, am 21. Januar in Jogginghosen zu erscheinen. Daraus entstand der "Internationale Tag der Jogginghose".
Echte Freunde stehen zusammen
Am 22. Januar wird die deutsch-französische Freundschaft gefeiert. An diesem Datum wurde 1963 der Élysée-Vertrag unterzeichnet. Aus einer generationenlangen blutigen Feindschaft wurde Freundschaft - eine politische Erfolgsgeschichte für ganz Europa und eine klare Botschaft an alle, die lieber spalten als versöhnen.
Gedenken an den Holocaust
Rosen am Berliner Holocaust-Mahnmal: Rund sechs Millionen Juden wurden von Nazi-Deutschland ermordet. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das NS-Vernichtungslager Auschwitz. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den Tag zum internationalen Gedenktag - um zu mahnen, dass so etwas nie mehr geschehen möge.
Heute schon (vor-)gelesen?
Kinder, denen vorgelesen wird, sind schlauer, mitfühlender und haben einen größeren Gerechtigkeitssinn. Das belegt zumindest eine Studie. Deswegen gibt es in Kanada am 27. Januar den Family Literacy Day. Das passt, da wir doch im kalten Januar ohnehin gerne kuscheln. Und dann warten wir auf den Februar. Was der wohl bringen mag?