1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Wie Spiele im Alltag helfen

12. Februar 2022

Spiele - mehr als ein Zeitvertreib - viele haben den Lauf der Welt gelenkt. Gamification: Kreative tüfteln an Spielen, die Kranke in der Physiotherapie und Ärzte bei Operationen unterstützen.

https://p.dw.com/p/41TPk

Motivation ist für viele ein Problem. Wie den inneren Schweinehund überwinden? Die Antwort darauf heißt: Gamification. Spielen, wo wir normalerweise nicht spielen. Paula Monfeld muss jeden Tag anstrengende Muskelübungen machen. Sonst verschlechtert sich ihre Krankheit: infantile Zerebralparese. Die 14-Jährige wünscht sich, die Übungen endlich mit Freude und ohne fremde Hilfe machen zu können. Dabei wollen ihr Spieleentwickler helfen: "Das Gute, was Gamification leisten kann, ist, Potenziale aus einem Menschen rauszuholen", davon ist der Spieleentwickler Thomas Immich überzeugt. "Aber einfach nur Punkte vergeben, Belohnung, das ist nicht Gamification, das ist einfach nicht genug”. Von innen heraus - also intrinsisch - wollen die Spieleentwickler motivieren. Mit Spielen für Ärzte will der Medizintechniker Stefan Vilsmeier den "Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung und Training demokratisieren". Denn bevor Operateure in Zukunft Hand an ihre Patienten legen, sollen sie erst mal am Handy üben, die Operationen bis ins kleinste Detail durchspielen. Ganz ohne Technik kommt eine dänische Schule aus: die Østerskov Efterskole. Hier lehren und lernen Lehrer und Schüler in Rollenspielen. So lebt die Deutschlehrerin Iris Sanders mit ihren Schülern zum Beispiel eine ganze Woche in der DDR. Wenn man eine Sache lernt, dann lernt man am besten, wenn Gefühle mit dabei sind", das ist Iris Sanders' Credo. Aber funktioniert das auch im Arbeitsleben? Der Belgier Jelmen Lombarts und sein Team wollen das mit einem Gabelstapler-Simulator beweisen. Denn Onlinehandel und Logistik wachsen rasant. Überall auf der Welt müssen schnell viele neue Staplerfahrer angelernt werden. Unfälle häufen sich. Training am Simulator kann da helfen. Für Jelmen Lombarts liegt es auf der Hand: "Auch die Industrie muss akzeptieren, dass die Zukunft im Spiel liegt und die neue Generation mehr als bereit dafür ist."