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Lifestyle

Cyberchondrie - todkrank per Mausklick

Hemma Jäger15. März 2012

Die neuen Kommunikationstechniken haben auch einen neuen Patienten-Typ hervorgebracht: Den Cyber-Hypochonder. Denn im Internet findet man zu jedem auch noch so winzigen Wehwehchen ausführliche Erklärungen und seitenweise Foren, die einen ganz schnell vermuten lassen, dass man ganz schwer krank ist.

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Ob Kopfschmerzen oder Fingerzucken - für jedes gesundheitliche Problem finden sich im Internet unzählige Hinweise, Erklärungen und Ratschläge. Eine Fundgrube für Menschen mit Krankheitsangst. Während andere Hypochonder meist mehrmals im Monat zum Arzt gehen, recherchiert der "Cyberchonder" mehrere Stunden täglich im Internet, was hinter seinen Beschwerden stecken könnte und besucht entsprechende Foren. Erschreckende Diagnosen und verzweifelte Berichte sind da meist sehr schnell gefunden. Man muss allerdings eine Neigung zur Krankheitsangst haben, um sich von der Fülle der Gesundheitsinformationen im Netz gefangen nehmen zu lassen. Bei gesunden Menschen löst der Überfluss an Informationen keine Hypochondrie aus, sagen Experten. Der Ausweg aus der Angst ist oftmals sehr kompliziert und langwierig. Meistens dauert es viele Jahre, bis dem Betroffenen seine Lage bewusst wird und er professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Diese besteht meist in einer Psychotherapie, in der der Betroffene lernt, seine Ängste zu erkennen und zu kontrollieren.