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Countdown zum 22. Africa Festival in Würzburg

18. Mai 2010

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am Wochenende erwartet Würzburg tausende Besucher zum größten Festival für afrikanische Kunst und Kultur in Europa. Das 22. Africa Festival steht im Zeichen der FIFA-Fußball-WM.

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Plakat zum Festival (Foto: Afro Project)
Plakat zum FestivalBild: Afro Project

Wenn das erste Mal ein Land auf dem afrikanischen Kontinent Gastgeber für die FIFA-Fußball-WM ist, dann ist das wahrlich ein gutes Zeichen. Afrika, das es sonst überwiegend mit Schlagzeilen über Konflikte, Krankheiten und Korruption in die internationalen Medien schafft, steht endlich positiv im Rampenlicht. Das ist auch das Ziel des Africa Festivals, erklärt Pressesprecher Christian Raith, einen anderen Blick auf den afrikanischen Kontinent zu ermöglichen. Einen Blick, der das moderne, urbane und vielfältige Afrika in den Fokus rückt.

Südafrika ist Ehrengastland

Vusi Mahlasela singt auch zum Auftakt der WM (Foto: www.vusimahlasela.com)
Vusi Mahlasela singt auch zum Auftakt der WMBild: www.vusimahlasela.com

In diesem Jahr - wie sollte es anders sein - bildet die FIFA-Fußball-WM den roten Faden durch die 4-tägige Veranstaltung. So werden vor allem afrikanische Bands zu hören sein, deren Heimatländer sich für den Wettkampf in Südafrika qualifiziert haben. Dem Gastgeber fällt auf dem Festival natürlich eine besondere Rolle zu - er ist Ehrengastland. Deshalb lässt es sich die südafrikanische Kulturministerin Lulu Xingwana auch kurz vor der WM im eigenen Land nicht nehmen, Würzburg einen Besuch abzustatten. Zudem werden am Freitag (21.05.2010) gleich zwei große Stars den Besuchern mit südafrikanischen Rhythmen einheizen.

Lira hat 2009 gleich 4 südafrikanische Musikpreise gewonnen (Foto: www.misslira.co.za)
Lira hat 2009 gleich 4 südafrikanische Musikpreise gewonnenBild: www.misslira.co.za

Vusi Mahlasela hat bereits zu Zeiten der Apartheid seine Stimme erhoben und mit Gedichten und Liedern gegen die Unterdrückung der Schwarzen demonstriert. Der Singer und Songwriter wird in ein paar Wochen mit anderen international bekannten Musikern die WM in Südafrika eröffnen - zuvor stellt er auf dem Africa Festival seine neue CD vor. Auf seine Kollegin, die südafrikanische Soulsängerin Lira, freut sich Christian Raith besonders: "Sehr melodischen und gleichzeitig dynamischen Soul verbindet Lira mit Elementen traditioneller afrikanischer Musik. Das ist für mich der Geheimtipp des Festivals."

"This is our place"

Christian Raith, Pressesprecher des Africa Festivals (Foto: DW)
Christian Raith, Pressesprecher des Africa FestivalsBild: DW

Besonders stolz ist Raith darauf, dass Youssou N'Dour auf dem Africa Festival das erste Konzert in Europa geben wird, bei dem die Fans sein neues musikalisches Experiment hören können: eine Symbiose des westafrikanischen Mbalax mit dem karibischen Reggae. Der weltberühmte Musiker aus dem Senegal stand bereits mehrfach auf der Bühne des Africa Festivals. "Das letzte Mal als er hier war," erinnert sich Raith, "hat er gesagt 'this is our place' und brachte damit zum Ausdruck, dass Würzburg und das Festival einen hohen Stellenwert für afrikanische Musiker haben."

Festival als Treffpunkt

Es ist für viele Künstler etwas Besonderes auf dem Africa Festival zu spielen, sagt Christian Raith. Als das größte Festival dieser Art in Europa sei es auch auf dem afrikanischen Kontinent bekannt. Genauso wichtig wie die Akzeptanz in Afrika ist für Raith aber die der in Deutschland lebendenden Afrikaner. Hier gebe es einen festen Kern von Besuchern, die alljährlich wieder kommen. Für sie, so Raith, ist das Festival zu einem obligatorischen Termin im Jahresprogramm geworden, weil man hier Menschen trifft, die alle eines gemeinsam haben - das Interesse für Afrika.

Frank Dellé, Sänger der Band Seeed, auf Solopfaden (Foto: F. Broede)
Frank Dellé, Sänger der Band Seeed, auf SolopfadenBild: F. Broede

Wichtig für die Organisatoren sind neben den Konzerten auch die Projekte und Podiumsdiskussionen, die andere Aspekte als die musikalischen beleuchten. Hier geht es in diesem Jahr beispielsweise um Hilfe durch Handel, Selbsthilfeprojekte oder die Frage "Wird Afrika arm regiert?". Ein differenziertes Afrika-Bild soll das Festival seinen Besuchern vermitteln, eine Brücke zwischen Kulturen bauen. So kommt es vielleicht auch nicht von ungefähr, dass mit Frank Dellé - einem der Sänger von Seeed - ein in Deutschland berühmter Künstler am Montag (24.05.) das Africa Festival beschließt. Musikalisch wurde dann der Bogen geschlagen - vom Süden Afrikas bis nach Deutschland.

Autorin: Carolin Hebig
Redaktion: Katrin Ogunsade