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Copé neuer Chef der Konservativen

19. November 2012

Frankreichs Wahlkrimi ist vorbei: Der Generalsekretär der UMP schlug im Rennen um die Sarkozy-Nachfolge ganz knapp Ex-Premier Fillon. Nun kann der 48-Jährige die nächste Karrierestufe anpeilen - das Präsidentenamt.

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Der neue Chef von Frankreichs Konservativen, Jean-Francois Cope (C) kurz nach seinem Wahlsieg in der Parteizentrale UMP in Paris (Foto: Reuters)
Frankreich/ UMP/ VorsitzBild: Reuters

Aus der Urwahl zum neuen Parteichef der oppositionellen französischen Konservativen ist UMP-Generalsekretär Jean-François Copé als Sieger hervorgegangen. Wie die Partei am späten Montag mitteilte, schlug der 48-Jährige seinen Herausforderer, den früheren Premierminister François Fillon, mit einem hauchdünnen Vorsprung und erreichte 50,03 Prozent. Copé erhielt nach Angaben der parteiinternen Wahlkommission 87.388 Stimmen, Fillon erreichte mit 87.290 Stimmen ein Ergebnis von 49,97 Prozent.

Der Ausgang der Urwahl vom Sonntag war mehr als 24 Stunden lang offen. Die Abstimmung über die Nachfolge des ehemaligen Staatschefs Nicolas Sarkozy als Parteivorsitzender stürzte die UMP damit ins Chaos und bedroht auch die Einheit der Partei. Sowohl Fillon als auch Copé erklärten sich in der Nacht von Sonntag zu Montag gleichermaßen zum Wahlsieger, beide Lager warfen einander außerdem Betrug vor. Die Wahlkommission unterbrach daher für Stunden die Auszählung der Stimmen.

Warnung vor Spaltung der Partei

Parteigrößen wie Ex-Regierungschef Alain Juppé warnten angesichts der erbittert geführten Auseinandersetzung zwischen Copé und Fillon vor einer Spaltung der Partei. Copé rief Fillon nach der Verkündung des Ergebnisses zur Zusammenarbeit auf. Copé vertritt den rechten Parteiflügel der UMP. Er gilt als Verbündeter Sarkozys und hatte unter anderem ein Gesetz unterstützt, das das Tragen eines Gesichtsschleiers in der Öffentlichkeit unter Strafe stellt. Sein Herausforderer Fillon steht dagegen für einen eher gemäßigten Kurs.

Frankreich wählt 2017 einen neuen Staatspräsidenten. Sowohl Fillon als auch Copé haben Ambitionen angemeldet. Der UMP-Vorsitz ist das ideale Sprungbrett für eine Präsidentschaftskandidatur. Nach der Wahl vom Sonntag steht aber eines fest: Einen unangefochtenen Führer der Partei gibt es nicht. Beobachter halten sowohl Copé als auch Fillon für beschädigt. Prompt wird über eine Rückkehr Sarkozys in die Politik spekuliert.

sti/se (afp, dpa)