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Condé bleibt Präsident in Guinea

17. Oktober 2015

Der bisherige Staatschef des westafrikanischen Landes, Alpha Condé, hat die Präsidentenwahl im ersten Durchgang für sich entschieden: 57 Prozent der Wähler gaben ihm seine Stimme.

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Guineas Präsident Alpha Condé mit seinem Wahlzettel (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/C. Binani

Von den sechs Millionen wahlberechtigten Bürgen Guineas haben nach Angaben der Wahlkommission 68 Prozent ihren Stimmzettel abgegeben. Von den sieben Gegenkandidaten konnte nur Ex-Ministerpräsident Cellou Dalein Diallo mit 31,5 Prozent einen Achtungserfolg erzielen.

Nach Einschätzung der Wahlbeobachter von EU und Afrikanischer Union verlief die Abstimmung trotz organisatorischer Schwierigkeiten fair. Das Ergebnis wird erst gültig, wenn es vom Verfassungsgericht bestätigt wird.

Neuwahlen gefordert

Die Opposition hat angekündigt, die Wahl nicht anzuerkennen. Sie wirft der Wahlkommission vor, den Urnengang schlecht organisiert zu haben. Gegenkandidat Diallo hatte die Abstimmung, die am vergangenen Sonntag stattgefunden hatte, als "Farce" bezeichnet und von "massiver Wahlfälschung" gesprochen. Seine Partei werde "alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, darunter friedliche Demonstrationen, um gegen die Verweigerung von Demokratie und Recht zu protestieren".

Hoffnung auf mehr Demokratie

Es war erst die zweite demokratische Präsidentschaftswahl in dem rohstoffreichen, aber bitterarmen Land seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1958. Im Jahr 2010 wurde Condé zum ersten demokratisch gewählten Staatschef des Landes seit der Unabhängigkeit von Frankreich. Schon damals hatte er sich gegen Diallo durchgesetzt.

An die Präsidentschaft des 77-Jährigen knüpft sich die Hoffnung auf eine Demokratisierung nach Jahrzehnten diktatorischer Herrschaft. Ihm wird jedoch auch Machtwillkür vorgeworfen.

Guinea hat sich von der schweren Ebola-Epidemie noch nicht erholt, die im Frühjahr 2014 in dem Land ausgebrochen war und das gesamte öffentliche Leben lahmlegte. Mehr als 2500 Menschen starben dort an dem Virus. Erst am Freitag meldete die Weltgesundheitsorganisation zwei neue Ebola-Fälle in Guinea, nachdem zwei Wochen lang keine neue Ansteckung mehr registriert worden war.

nem/qu (afp, rtr, epd)