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HP kommt nicht zur Ruhe

Henrik Böhme5. April 2013

Hewlett-Packard steht schon wieder in den Schlagzeilen. Der unter schrumpfenden Verkäufen leidende Computerhersteller verliert den Chef des Verwaltungsrats. Er hatte eine missratene Übernahme abgesegnet.

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This Feb 21, 2012 photo shows a Hewlett Packard logo in Frisco, Texas. Hewlett-Packard Co. will update investors on its progress under CEO Meg Whitman Wednesday afternoon when the world's largest personal computer maker releases its fiscal first-quarter earnings. (Foto:LM Otero/AP/dapd).
Hewlett PackardBild: AP

Beim weltgrößten Computerbauer Hewlett-Packard brennt schon wieder der Baum. Der heftig kritisierte Chef des einflussreichen Verwaltungsrats, Ray Lane, tritt überraschend von seinem Amt zurück. Er wolle die "derzeitige geschäftliche Wende von HP möglichst wenig belasten", erklärte Lane am Donnerstag nach US-Börsenschluss.

Investoren werfen HP vor, beim elf Milliarden US-Dollar schweren Kauf des britischen Software-Spezialisten Autonomy keine ordentliche Buchprüfung vorgenommen zu haben. Mutmaßliche Mauscheleien führten Ende 2012 zu einer Abschreibung von 8,8 Milliarden Dollar.

Konzern wird radikal umgebaut

Der Chef des Verwaltungsrats ist die zweite starke Figur im Konzern. Die Führung der Geschäfte liegt bei Konzernchefin Meg Whitman. Sie folgte auf den deutschen Manager Léo Apotheker, der die Autonomy-Übernahme eingefädelt hatte. Kurz darauf musste er nach Kritik an seiner Strategie gehen. Er wollte den traditionsreichen PC- und Drucker-Hersteller zum Software-Anbieter umbauen.

HP-Chefin Meg Whitman unterzieht den Konzern derzeit einer umfassenden Radikalkur, um neue Wachstumspotenziale freizusetzen. Sie forderte Anleger auf, geduldig zu sein. Erstmal stehen nun Stellenstreichungen, Einsparungen sowie die Konzentration auf vielversprechende Dienstleistungen auf dem Programm.

Auch Jobs in Deutschland betroffen

HP leidet darunter, dass Smartphones und Tablet-Computer dem klassischen PC den Rang ablaufen. Zuletzt schrumpften die Verkäufe. Um sich den neuen Realitäten zu stellen, baut Whitman groß um. Dabei bleiben 29 000 Mitarbeiter auf der Strecke, das ist fast jeder zehnte Beschäftigte. Erst Anfang Februar hatte HP verkündet, den Standort in Rüsselsheim zu schließen, was alleine 850 Jobs kostet. Insgesamt gehen in Deutschland 1300 von ehedem 10.300 Stellen verloren.

hb/sti (rtr, dpa, afp)