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City Schlagzeuger Klaus Selmke tot

23. Mai 2020

Er saß gern barfuß auf der Bühne und gab 48 Jahre bei der DDR-Rockband City den Takt vor. Nach Medienberichten starb Klaus Selmke in einem Berliner Krankenhaus an einer Krebserkrankung. Weggefährten reagierten geschockt.

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Klaus Selmke
Bild: picture alliance/dpa

"Mach's gut, Klaus, du wirst fehlen." Mit diesen Worten reagierte die bekannte DDR-Band Karat bei Facebook auf den Tod des City-Schlagzeugers Klaus Selmke. Weiter heißt es dort: "Mit großer Bestürzung haben wir soeben vom Tod unseres lieben Kollegen und Freundes Klaus Selmke erfahren". In Gedanken sei man bei seiner Frau, seiner Familie und den City-Mitgliedern.

Dieter Birr, ehemals Sänger der mit City befreundeten Puhdys, sagte: "Mich hat die Nachricht natürlich total geschockt." Er selbst habe die traurige Mitteilung vom City-Gitarristen Fritz Puppel erhalten.

City zählte zu den erfolgreichsten Rockgruppen in der DDR und ist immer noch aktiv. Die Internetseite der Musiker war am Freitagabend komplett schwarz. Auf der Facebookseite stand mit weißer Schrift auf schwarzem Untergrund: "Klaus Selmke - 21.4.1950 - 22.5.2020". Der Drummer starb rund einen Monat nach seinem 70. Geburtstag. Medienberichten zufolge erlag er einem Krebsleiden.

Deutschland Band City mit Klaus Selmke
Die Band City setzte ihre Karriere auch nach der Wiedervereinigung erfolgreich fort - hier bei einem Auftritt im Jahr 2017Bild: picture-alliance/dpa/F. Stoffers

Seit fast 50 Jahren auf der Bühne

Selmke hatte City vor 48 Jahren mit Puppel im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gegründet. Ihren ersten Auftritt hatte die Band dann in einem Kulturhaus in Köpenick im Frühjahr 1972 - und Klaus Selmke saß am Schlagzeug.

Die Band sollte einen fünfstündigen Jugendtanz-Abend musikalisch untermalen. Sie spielte Songs von Santana, den Rolling Stones und Jimi Hendrix nach. Zehn Jahre später pilgerten dann schon 10.000 Fans zum Open-Air-Konzert in den Berliner Plänterwald.

Am Rande des Erlaubten

Die fünf Glatzköpfe, die einst mit dem Slogan "Ohne Bass und ohne Haare - mit City durch die 80er Jahre!" für sich warben, befanden sich mit ihren kritischen Texten im sozialistischen Staat oft am Rande des Erlaubten.

Zwei Jahre vor dem Mauerfall thematisierten sie etwa in "Wand an Wand" und "Halb und Halb" die deutsche Teilung. Zu den größten Hits zählte das Lied "Am Fenster", das als einer der großen Klassiker des DDR-Rock gilt.

hf/mak (dpa, ntv)