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Chips auf Molekülbasis

18. September 2002
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Mit Molekülen als Bausteinen haben Forscher des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) nach eigenen Angaben Speicherschaltkreise entwickelt, die zehn Mal dichter als die heutigen Siliziumchips sind. Der Herstellungsprozess war zudem schneller und billiger als mit herkömmlicher Technik. "Wir glauben, dass die Molekularelektronik in Zukunft Fortschritte in der Computertechnik erlaubt, die weit über das Silizium hinausgehen", sagte Forschungsdirektor Stanley Williams von den HP-Laboratorien.

Bislang wurden bei der Chip-Entwicklung immer mehr Schaltkreise auf immer engeren Raum gebracht. Innerhalb des nächsten Jahrzehnts werden hier aber wohl die physikalischen Grenzen erreicht sein. Williams erklärte, der jetzt entwickelte Speicher passe auf ein Quadratmikrometer, das ist ein Tausendstel Millimeter. Damit fänden tausend dieser Schaltkreise auf dem Ende eines menschlichen Haars Platz.

Der Speicher - ein organisch-synthetisches Molekül – könne wiederholt beschrieben werden. Die Information gehe auch dann nicht verloren, wenn der Strom abgeschaltet werde. Er verhalte sich damit wie die derzeitigen so genannten Flash-Speicher, wie sie Digitalkameras, Musikgeräten und Mobiltelefonen verwendet werden.

Der theoretisch sogar billiger und schneller herzustellende Molekülspeicher ist aber laut Williams noch rund fünf Jahre von einer kommerziellen Umsetzung entfernt. Noch gibt es trotz der Fortschritte einige Hindernisse zu überwinden. So liegt HP zufolge etwa die Erfolgsquote bei der Herstellung der Speicher nur bei 20 Prozent.