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Politik

Chinesische Jets fangen US-Flugzeug ab

27. Mai 2017

Gefährliches Manöver: Nach US-Angaben haben zwei chinesische Kampfflugzeuge einen Aufklärungsjet der US-Marine abgefangen. Der Vorfall sei "unprofessionell", so die USA. China warnt, solche Aktionen könnten eskalieren.

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Südchinesisches Meer Spratly-Inseln (Foto: Reuters/F. Malasig)
US-Kriegsschiff zeigt im Südchinesischen Meer Präsenz, auch hier an den Spratly-Inseln Bild: Reuters/F. Malasig

Eines der chinesischen Kampfflugzeuge habe sich der US-Maschine bis auf 180 Meter genähert, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Der Zwischenfall habe sich am Mittwoch über dem Südchinesischen Meer im internationalen Luftraum ereignet, erklärte das US-Verteidigungsministerium.

US-Marine vor chinesischen Gewässern

Am selben Tag hatte erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ein US-Kriegsschiff eine von China beanspruchte künstliche Insel im Südchinesischen Meer passiert. Informationen aus US-Regierungskreisen zufolge näherte sich das US-Schiff "Dewey" bis auf zwölf nautische Meilen der Insel. China protestierte dagegen. Es sei für Frieden und Stabilität in der Region nicht förderlich, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Peking. Ein Sprecher des Außenministeriums forderte die USA auf, von solchen Aktionen abzusehen, da sie Zwischenfälle auf See und in der Luft auslösen könnten.

Die Patrouillenfahrt dürfte die jüngste Entspannung in den beiderseitigen Beziehungen nach dem Besuch von Präsident Xi Jinping in den USA gefährden. Trump hatte zuletzt Chinas Bemühungen im Konflikt über das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm gewürdigt. Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte, das US-Schiff sei von zwei Kriegsschiffen zum Abdrehen aufgefordert worden. China habe Protest bei den USA eingelegt. Nach dem Völkerrecht umfassen die Territorialgewässer einen Bereich von zwölf Seemeilen von der Küste.

Streitpunkt Südchinesisches Meer

China beansprucht etwa 90 Prozent des Südchinesischen Meeres. Aber auch Brunei, Malaysia, die Philippinen, Vietnam und Taiwan stellen dort Gebietsansprüche. Damit ist die Region ein potenzieller Krisenherd. Jährlich passieren Schiffe mit Waren im Wert von fünf Billionen Dollar die Seewege. Zudem werden unter dem Meer Bodenschätze vermutet. Die USA kritisieren die Führung in Peking wegen des Ausbaus der künstlichen Inseln schon länger und lassen immer wieder Marineschiffe in der Region patrouillieren. Auch unter Trumps Vorgänger Barack Obama gab es solche Einsätze.

pab/mak (dpa, rtr)