Chinesische Bergleute aus Zeche gerettet
30. August 2011Eine Woche haben 19 chinesische Bergleute in einem überfluteten Bergwerk verbracht. Am Dienstag (30.08.2011) wurden die Männer gerettet. Die Kohlemine in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang lief mit Wasser voll, als Bergleute versehentlich eine angrenzende, bereits überflutete Mine anbohrten. Bilder des staatlichen Fernsehsenders CCTV zeigten, wie Rettungskräfte die Bergleute in Decken gehüllt erst in Minenwagen aus dem Bergwerk und dann auf Tragen in Krankenwagen brachten. Alle schienen wohlauf. Ihre Augen waren verbunden, um sie nach der langen Dunkelheit vor dem Sonnenlicht zu schützen.
Hoffnung auf ein Lebenszeichen war erstmals am Sonntag aufgekommen, als nach der Bohrung einer 280 Meter langen Rohrleitung Klopfgeräusche der Eingeschlossenen nach draußen drangen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua waren drei Bergleute immer noch in der Mine eingeschlossen und es werde weiter gesucht.
Zeche wurde illegal betrieben
Von den 45 Arbeitern in der Mine konnten sich nach dem Wassereinbruch 19 selbst retten, vier weitere wurden am Samstag geborgen, einer von ihnen starb später. Die Rettungskräfte hatten in den vergangenen Tagen laut Xinhua mehr als 56.000 Kubikmeter Wasser aus dem Bergwerk gepumpt. Die Mine war illegal betrieben worden. Die Behörden hatten sie laut Agenturberichten schon 2007 geschlossen. Der Minenbetreiber ließ aber eine Woche vor dem Unglück die Arbeit wieder aufnehmen.
Chinesische Minen gelten als besonders gefährlich, weil Sicherheitsvorschriften oftmals nicht eingehalten werden. Im vergangenen Jahr starben nach offiziellen Statistiken in chinesischen Kohlebergwerken mehr als 2400 Kumpel bei Unfällen. Dies sind mehr als sechs Tote pro Tag. Unabhängige Organisationen gehen allerdings von einer deutlich höheren Zahl aus, weil sie vermuten, dass viele Unglücke vertuscht werden.
Autorin: Naima El Moussaoui (dpa, afp, dapd)
Redaktion: Annamaria Sigrist