1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Chinas Wirtschaft kommt in Schwung

18. Oktober 2013

Die krisengeplagten Europäer und die USA setzen auf China als Impulsgeber für die Weltkonjunktur. Nun scheinen sich die Erwartungen zu bestätigen. Die Wirtschaft der Volksrepublik wuchs zuletzt um fast acht Prozent.

https://p.dw.com/p/1A1s1
Chinesische Arbeiterin am Fließband eines Autobauers in der Provinz Shandong (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Chinas Wirtschaft wieder im Aufwind

Nach sechs langsameren Monaten nahm die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September wieder an Fahrt auf. Das Bruttoinlandsprodukt (der Gesamtwert aller erwirtschafteten Waren und Dienstleistungen) stieg um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Im Vorquartal lag das Wachstum bei 7,5 Prozent.

Für den Aufschwung scheint unter anderem auch ein kleines Konjunkturpaket der chinesischen Zentralregierung gesorgt zu haben. Peking hatte zuletzt mit Eisenbahn- und anderen Bauprojekten wieder mehr Geld in die Wirtschaft gepumpt. Die Bank of America sprach von einem "Mini-Stimulationspaket".

Seit Jahresanfang konnte Chinas Wirtschaft um 7,7 Prozent zulegen und liegt damit etwas über dem Wachstumsziel der Regierung von 7,5 Prozent. Von solchen Ergebnissen können die EU-Staaten und die USA nur träumen, doch für ein Schwellenland wie China sind die Zahlen nicht besonders hoch.

Arbeiter bringen den letzten Stahlträger des 632-Meter hohen Shanghai Towers in Position (Foto: dpa)
Arbeiter bringen den letzten Stahlträger des 632-Meter hohen Shanghai Towers in PositionBild: picture-alliance/dpa

"China allein schafft es nicht"

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Sun Lijian sieht deshalb auch noch auf längere Sicht keinen Grund zur Entwarung. Noch stehe Chinas Wirtschaft vor grundlegenden Reformen, erklärte der Professor von der Fudan Universität in Shanghai in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Schattenbanken sowie die gewaltigen Schuldenberge der Kommunen und Provinzen seien drängende Probleme. "Die Welt kann sich nicht nur auf China stützen", warnte er. Nur gemeinsam könnten Europa, die USA, Japan und China die Weltwirtschaft antreiben. "Wenn ein Land ein Problem hat, haben alle ein Problem."

Ministerpräsident Li Keqiang hatte jüngst betont, die Konjunktur sei auf dem richtigen Weg, und das Jahresziel werde erreicht. Die Regierung werde Strukturreformen weiter vorantreiben, um Chinas Wirtschaft auf den Pfad für ein langfristig ausgewogenes Wachstum zu bringen.

Allerdings ist unklar, ob die Wirtschaft in der Volksrepublik auch im vierten Quartal so stark zulegen kann. Im September gingen die Exportzahlen überraschend deutlich zurück. Andere Wirtschaftsdaten für September lagen jedoch auf dem Niveau der Analystenerwartungen: So stieg die Industrieproduktion um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Einzelhandel verzeichnete ein Umsatzplus von 13,3 Prozent.

se/kle (dpa, ape, rtr)