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Chinas unruhiger Nordwesten

Auch China hat sich offiziell dem internationalen Kampf gegen den Terror angeschlossen. Im Visier hat Peking vor allem die muslimische Minderheit der Uiguren, die im Nordwesten des Riesenreiches leben.

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Bild: AP

Ürumqi, die Hauptstadt der autonomen Provinz Xinjiang, liegt ganz im äußersten Nordwesten von China. Die turkstämmigen Uiguren verleihen der gesichtslosen Industriestadt eine ganz ureigene, orientalische Atmosphäre. Zwischen den verfallenen Arbeitersiedlungen, Werkstätten und den neuen Plattenbauten ragen ihre schmuckvollen Moscheen in den Himmel. Stolz bekennen sie sich trotz aller Schwierigkeiten zu ihrem Glauben.

Jahrhunderte lang galt Ürümqi als eine der am schwersten zu erreichenden Städte der Welt. Doch mittlerweile ist sie durch einen kleinen Flugplatz und das Schienennetz mit dem etwa zweieinhalbtausend Kilometer entfernten Peking verbunden. Sonst verbindet die Menschen dort aber nur wenig mit China. Viele Uiguren fühlen sich unterdrückt. Nicht nur im religiösen und politischen Bereich, auch wirtschaftlich sehen sie sich benachteiligt. Denn das bettelarme Xinjiang ist eine der rohstoffreichsten Gebiete der Erde.

Im fernen Peking beobachtet man die allgemeine Unzufriedenheit mit Argusaugen. Immer wieder kam es in Xinjiang zu teils schweren Unruhen, die von der Zentralregierung stets mit brutaler Härte niedergeschlagen wurden. Fürchtet sie doch die Abspaltung der strategisch wichtigen Provinz. Um sich gegenüber der Weltöffentlichkeit zu rechtfertigen, verweist Peking auf angebliche Verbindungen zwischen den Uiguren und dem El Kaida-Netzwerk und stellt sein hartes Vorgehen als Chinas Beitrag im "Krieg gegen den Terror" dar. Ein Vorwurf, den die Uiguren weit von sich weisen.