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Chinas Börsen auf Talfahrt

27. November 2015

Ermittlungen gegen Broker-Firmen und Sorgen um die Konjunktur haben die Stimmung an den Aktienmärkten in China getrübt. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen brechen ein.

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Symbolbild Börse Schanghai
Bild: GettyImages/AFP/J. Eisele

In China dominierten abermals Sorgen um die Konjunktur. Aus Daten des Statistikamtes ging hervor, dass die chinesische Industrie im Oktober deutlich weniger verdiente. Sie kämpft unter anderem mit höheren Kosten. Schlecht lief es vor allem in der Rohstoffbranche, vor allem bei Öl-, Stahl-, Kohle- und Bergbau-Unternehmen. Es ist bereits der fünfte Rückgang in Folge.

Für Unruhe an den Aktienmärkten sorgten auch Ermittlungen gegen zwei große Broker-Firmen, die von chinesischen Behörden eingeleitet worden sind. Der Shanghai Composite Index beendete den Handel um 5,48 Prozent im Minus bei 3436,3 Punkten. Der Component Index in Shenzhen büßte sogar 6,31 Prozent auf 11961,7 Punkte ein. Zu den größten Verlieren des Tages gehörten die Aktien der Broker CITIC Securities und Guosen Securities, deren Papiere um jeweils zehn Prozent nachgaben - der maximal mögliche Tagesverlust, bevor die Unternehmen vom Handel ausgesetzt werden.

Am Donnerstag hatte die chinesische Börsenaufsicht mitgeteilt, gegen beide Wertpapierhändler Untersuchungen wegen Regelverstößen eingeleitet zu haben. Zuvor waren die Behörden gegen den Chef von CITIC, Cheng Boming, und andere hochrangige Finanzmanager vorgegangen. Peking macht die Finanzkonzerne mitverantwortlich für die Börsenturbulenzen, die das Land in den vergangenen Monaten erlebte. Im Sommer hatte der chinesische Leitindex in Shanghai innerhalb weniger Wochen knapp ein Drittel seines Wertes verloren. Getrieben von Privatanlegern, die massenhaft Aktien auf Kredit gekauft hatten, waren die Börsen zuvor über Monate stark gestiegen. Kritiker werfen Peking vor, mit dem Schlag gegen die Finanzbranche lediglich Sündenböcke für die Verwerfungen an den Märkten zu suchen.

zdh/hb (dpa, rtr)