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China verbittet sich Kritik

1. Juni 2014

Heftiger verbaler Schlagabtausch zwischen China und und den USA: Die Volksrepublik schmettert bei einer Konferenz in Singapur Amerikas Kritik an ihrem Vorgehen bei Territorialstreitigkeiten ab.

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Cinas stellvertretender Generalstabschef Wang Guanzhong spricht auf der Sicherheitskonferenz in Singapur (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Korrespondenten beschrieben den stellvertretenden Stabschef der chinesischen Volksarmee, Wang Guanzhong (Artikelbild), als sichtlich erregt. Bei seinem Auftritt auf einer asiatischen Sicherheitskonferenz in Singapur wich der Generalleutnant von seinem Redemanuskript ab und ging US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hart an. Dessen Äußerungen seien eine Provokation und schlicht inakzeptabel.

Attacke auch gegen Japan

Hagel und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hätten ihre Anschuldigungen gegen China offenbar abgesprochen. Es handele sich um "schier unvorstellbare" Einlassungen, echauffierte sich Wang. Nicht China, sondern die USA destabilisierten die Lage mit Bedrohungen und Einschüchterungen, sagte der General laut englischer Simultanübersetzung in seiner Rede weiter.

Hagel hatte bei dem sogenannten Shangri-La-Dialog in Singapur der Regierung in Peking am Samstag vorgeworfen, sie versuche mit "destabilisierenden, einseitigen Maßnahmen" territoriale Ansprüche im Südchinesischen Meer durchsetzen. Washington lehne jede Art von "Einschüchterung, Nötigung und Androhung von Gewalt" zur Durchsetzung von Gebietsansprüchen ab, sagte der Pentagon-Chef und betonte: "Die Vereinigten Staaten werden nicht wegschauen, wenn Grundprinzipien der internationalen Ordnung in Frage gestellt werden".

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Chinesische Besitzansprüche im Südchinesischen Meer (DW-Grafik: Peter Steinmetz)
Chinesische Besitzansprüche im Südchinesischen MeerBild: DW

In der Region gibt es seit langem Streit um die Seegrenzen im Südchinesischen Meer. China beansprucht fast das gesamte Gewässer für sich - auch Gebiete vor den Küsten von Nachbarländern wie Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Die Volksrepublik beruft sich dabei auf "historische Rechte".

Der Konflikt mit Vietnam hat sich jüngst zugespitzt, als China Anfang Mai eine Tiefseebohrinsel vor die Paracel-Inselgruppe verlegte. In Vietnam kam es wegen des Territorialstreits zu antichinesischen Ausschreitungen.

Japans Regierungschef Abe hatte auf der Konferenz - ohne China beim Namen zu nennen - erklärt, kein Land dürfe Gebietsansprüche mit Gewalt durchsetzen. Das internationale Recht müsse überall geachtet werden. Zudem hatte Abe angekündigt, Japan wolle eine größere und aktivere Rolle als bislang bei der Friedenssicherung in Asien zu spielen. Die amerikanisch-japanische Allianz sei der Grundpfeiler des Friedens in der Region. Japan ist selbst im Ostchinesischen Meer mit China in einen Inselstreit verwickelt.

wl/sti (dpa, afp)