China und seine Mao-Statuen
Die Verehrung für Mao Zedong, den Begründer des "neuen Chinas", ist dort weiterhin lebendig. Allerdings musste diese große Mao-Statue noch vor der Einweihung abgerissen werden, weil die Baugenehmigung fehlte.
Da sitzt er und schaut
In der zentralchinesischen Stadt Kaifeng scheint die Mao-Verehrung ungebrochen, wie diese neue 36 Meter hohe Monumentalstatue zeigt. Dabei lag Mao Zedong sogar laut offizieller Partei-Lesart "zu 30 Prozent falsch, zu 70 Prozent richtig" - immer noch eine erstaunliche Positiv-Bilanz angesichts der millionenfachen Opfer des "Großen Sprungs nach vorn" und des Terrors der Kulturrevolution.
Bürgerinitiative
Einheimische Bürger sollen das Bauvorhaben geplant und durchgeführt haben. Das Geld stammt größtenteils von lokalen Unternehmern, manche Dorfbewohner sollen bis zu umgerechnet 1500 Euro gespendet haben. Insgesamt hat das Projekt nach Angaben des Bauleiters rund 420.000 Euro gekostet.
Eingeschränkte Sichtverhältnisse
Baumaterial ist Beton und Stahl, mit goldener Farbe lackiert. Leider lässt die Luftqualität auch in den ländlichen Regionen zu wünschen übrig. Wie lange wird Maos goldener (Oberflächen-) Glanz halten?
Ein Jahr Bauzeit
Mit dem Bau der Monumentalstatue wurde vor zehn Monaten begonnen. Liegt der Ersatzkopf für den Fall bereit, dass Bilderstürmer dem Werk zu Leibe rücken? Der sitzende Koloss blickt übrigens, wie alle Kaiser aus dem Reich der Mitte, nach Süden, um seine Macht über das ganze Land zu demonstrieren. Wenige Tage nach Fertigstellung befahl die Lokalregierung den Abriss: Die Baugenehmigung fehlte.
Vergoldete Darstellung
Knapp vier Jahrzehnte nach dem Tod des "Großen Steuermanns" genießt Mao Zedong offenbar Kultstatus. Diese Mao-Statue aus Gold und Jade in der südchinesischen Metropole Shenzhen soll 15 Millionen Euro wert sein. Anlass für ihre Aufstellung war der 120. Geburtstag Maos im Jahr 2013.
Mao als Wahrzeichen Chinas
Das Mao-Porträt befindet sich am Tiananmen-Tor in Peking, sechs Meter hoch und 4,6 Meter breit. Nach Maos Tod 1976 wurde sein Leichnam einbalsamiert und im eigens dafür gebauten Mausoleum auf dem Tiananmen-Platz zur Schau gestellt. Mit dem Massaker auf dem Tiananmen ist nicht Maos Name verbunden, sondern der seines ebenfalls "epochalen" Nachfolgers Deng Xiaoping.
Personenkult trotz "historischer Katastrophe"
Diese Mao-Statue steht vor einem Industriebetrieb in der zentralchinesischen Provinz Henan und erinnert an die Kulturrevolution, die von 1966 bis 1976 dauerte. "Zehn Jahre, die auch nach dem offiziellen Urteil der nachmaoistischen Führung eine einzige Katastrophe waren", wie der deutsche Sinologe Oskar Weggel schreibt.
Mao hat jeder in der Tasche
Im modernen Stadtbild Chinas sind Mao-Statuen nicht mehr so präsent, schon wegen der wahnwitzigen Bautätigkeit. Aber im Alltag begegnet einem Mao überall, denn sein Porträt ziert alle Banknoten, egal in welcher Höhe.