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Verzweiflung und Vermutungen

18. März 2014

Elf Tage nach dem rätselhaften Verschwinden des malaysischen Flugzeugs ist das Suchgebiet nun auch auf China ausgedehnt worden. Unterstützung erhalten die Ermittler auch von Millionen Internetusern.

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Chinesische Studenten beten für die Passagiere des verschwundenen Flugzeugs (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Verzweiflung und Vermutungen - MH 370 bleibt verschwunden

Das Suchgebiet ist inzwischen so groß wie die Fläche Australiens. Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein nannte in Kuala Lumpur eine Gesamtfläche von 7,68 Millionen Quadratkilometern - vom Kaspischen Meer bis in den südlichen Indischen Ozean. Dutzende Schiffe und Flugzeuge aus 26 Staaten brachten bislang keine Gewissheit darüber, was aus dem Flugzeug mit 239 Menschen an Bord geworden ist. Nach Angaben eines Sprechers des Außenministeriums in Peking wurden 21 chinesische Satelliten auf die Ortung des Flugzeugs angesetzt. Auch Radar komme zum Einsatz.

Mit Crowdsourcing auf Spurensuche

Unterstützt werden die Fahnder von Millionen Internetnutzern, die von zuhause aus Satellitenbilder auswerten. Auf der Webseite der US-Satellitenfirma DigitalGlobe können diese heruntergeladen und mutmaßliche Objekte markiert werden. Wer meint, ein Flugzeug oder einen Ölteppich auszumachen, setzt eine Markierung und hilft damit, das Suchgebiet weiter einzugrenzen. Mehr als drei Millionen Nutzer beteiligten sich seit vergangener Woche an der Online-Suche, wie DigitalGlobe mitteilte.

Noch immer ist unklar, ob die Maschine abstürzte oder irgendwo landete. Nach Überzeugung der Ermittler wurde der Kurs des Flugzeugs von Malaysia Airlines, das von Kuala Lumpur nach Peking unterwegs war, gezielt geändert, von jemandem der sich genauestens mit der Bordtechnik der Boeing 777 auskannte.

Zwei Männer betrachen Landkarten (Foto: Reuters)
Das Suchgebiet ist inzwischen so groß wie die Fläche AustraliensBild: Reuters

Chinesische Angehörige drohen mit Hungerstreik

Eine Überprüfung sämtlicher Personen an Bord ergab unterdessen keine Hinweise auf eine Verwicklung in eine mögliche Flugzeugentführung oder einen Terrorakt, wie Angehörige westlicher und chinesischer Sicherheitskreise mitteilten. Verzweifelte Angehörige von chinesischen Passagieren drohten aus Protest gegen die schleppenden Ermittlungen und die malaysische Informationspolitik mit einem Hungerstreik. Sie forderten den malaysischen Botschafter in China auf, sie persönlich über die Ermittlungen zu informieren.

Wurde die Kursänderung programmiert?

Die "New York Times" berichtet, der mysteriöse Kurswechsel von Flug MH370 sei manuell in das computergesteuerte Navigationssystem eingegeben worden, vermutlich von jemandem im Cockpit. Das passe zu der Annahme der Ermittler, dass das Flugzeug bewusst umgesteuert wurde.

Verzweiflung und Vermutungen - MH 370 bleibt verschwunden

Wann die Umprogrammierung erfolgte, ob vor oder nach dem Start der Maschine, ist der Zeitung zufolge jedoch unklar. Der zwischen Pilot und Co-Pilot befindliche Computer, das sogenannte Flight Management System, steuert das Flugzeug von Punkt zu Punkt entsprechend dem vorher festgelegten Flugplan.

Inselbewohner wollen Passagierjet beobachtet haben

Bewohner einer Malediven-Insel wollen laut einer Lokalzeitung einen tieffliegenden Passagier-Jet beobachtet haben. Das Flugzeug sei den Augenzeugen zufolge weiß mit roten Streifen gewesen - so sähen häufig auch die Flugzeuge der Malaysia Airlines aus, berichtete die Zeitung "Haveeru" online. Den übereinstimmenden Berichten zufolge hat das Flugzeug um 6.15 Uhr Ortszeit die Insel überquert und dabei einen ohrenbetäubendem Lärm gemacht. "Ich habe noch nie ein Flugzeug so niedrig über unsere Insel fliegen sehen. Wir haben Wasserflugzeuge gesehen, aber ich bin sicher, dass das keines war»" sagte ein Augenzeuge der Zeitung.

uh/gmf (afp,dpa)