1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

China gründet Flugzeughersteller

11. Mai 2008
https://p.dw.com/p/DyBe

China hat eine Gesellschaft für den Bau großer Verkehrsflugzeuge gegründet. Damit müssen sich Airbus und Boeing längerfristig auf neue Konkurrenz einstellen. Die Gesellschaft namens "Commercial Aircraft Corporation of China" habe in Schanghai ihren Sitz und sei mit einem Kapital von 19 Mrd Yuan (2,7 Mrd Dollar/fast 1,8 Mrd Euro) ausgestattet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag.

Die neue Gesellschaft soll große Verkehrsflugzeuge mit einem Startgewicht von mehr als 100 Tonnen und Passagierflugzeuge mit mehr als 150 Sitzplätzen bauen. Dieses Ziel war bereits im Februar 2007 von einem Exekutivkomitee des Staatsrats unter Vorsitz von Regierungschefs Wen Jiabao gebilligt worden. Die Führung des neuen Flugzeugbau-Unternehmens übernimmt der Minister der Wissenschafts- und Technologiekommission Zhang Qingwei. An der Finanzierung sind auch die beiden schon bestehenden Flugzeugbauer Chinas beteiligt.

Zur Dauer der Entwicklung eigener chinesischer Großflugzeuge wurden keine Angaben gemacht. In staatlichen Medien hieß es jedoch zuvor, dass China wohl wenigstens 10 Jahre dazu benötige. China gehört weltweit zu den größten Wachstumsmärkten im Luftverkehr.

Derzeit entsteht in der nordchinesischen Stadt Tianjin mit chinesischen Partnern ein Airbus-Endmontagewerk für die weltweit bestverkaufte Airbus A320-Flugzeugfamilie. Das Werk gleicht der hochmodernen Endmontagelinie für Flugzeuge mit nur einem Mittelgang in Hamburg. Im August soll in Tianjin mit der Produktion begonnen werden. Die Auslieferungen sollen im ersten Halbjahr 2009 beginnen.

Erst im Dezember hatten die Chinesen in Schanghai ihr erstes komplett selbst entwickeltes Verkehrsflugzeug vorgestellt. Dabei handelt es sich um das Regionalflugzeug "Xiang Feng" (Fliegender Phönix) vom Typ ARJ21-700 mit 90 Sitzen. Die Massenproduktion ist für das Jahr 2009 vorgesehen. Bereits vorliegende Bestellungen stammen fast ausschließlich von nationalen Gesellschaften.