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HRE-Chefin schmeißt hin

4. Juni 2014

Paukenschlag bei der verstaatlichten Immobilienbank HRE: Die Vorstandsvorsitzende Better räumt mit sofortiger Wirkung ihren Posten. Grund ist der Konflikt um die HRE-Tochter Depfa.

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Porträt Manuela Better (Foto: imago/CoverSpot)
Bild: imago/CoverSpot

Der Chefwechsel bei der Hypo Real Estate (HRE) kam wie aus heiterem Himmel: Die Vorstandsvorsitzende Manuela Better ist zurückgetreten, mit sofortiger Wirkung. Better lege zudem den Vorsitz der pbb Deutsche Pfandbriefbank nieder, teilte die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Aufsichtsräte beider Gesellschaften hätten ihrer Bitte entsprochen, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Zunächst werde der Finanzvorstand beider Banken, Andreas Arndt, die notwendigen Koordinationsaufgaben übernehmen.

Better wurde gedankt für ein erfolgreiches Engagement bei der Restrukturierung der durch die Finanzkrise stark angeschlagenen und 2009 verstaatlichten HRE. Ihrem Rückrittt vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit dem Bund, ob die irische HRE-Tochter Depfa abgewickelt oder verkauft werden solle. "Nach der Entscheidung der FMSA gegen den ausverhandelten Verkauf der Depfa und für die von mir nicht präferierte Abwicklung der Depfa unter der FMS Wertmanagement habe ich keine Basis mehr für die Ausübung meiner Mandate gesehen", wurde Better wörtlich zitiert.

Die Bundesregierung hatte sich unlängst entschlossen, die Depfa abzuwickeln. Zur Begründung der Entscheidung erklärte das Bundesfinanzministerium im Mai, eine Abwicklung verspreche für den Steuerzahler das bessere Ergebnis.

Noch wenige Stunden zuvor hatte Better positive Jahreszahlen der pbb vorgelegt. Im ersten Quartal legte das Vorsteuerergebnis der pbb im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 38 Millionen Euro zu, wie die Bank am Montag in München mitteilte. Neben einem gestiegenen Zinsüberschuss profitierte sie auch von einem niedrigeren Verwaltungsaufwand. "Das Ergebnis des ersten Quartals belegt, dass die pbb auf dem prognostizierten Weg für die angestrebte Reprivatisierung ist", hatte Better zufrieden kommentiert...

Die HRE wickelt nach der Rettung durch den Staat und größeren Umbauten ihre Geschäfte inzwischen unter dem Dach der pbb ab. Der Bund muss die HRE bis 2015 wieder verkaufen.

SC/ml (dpa, afp)