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Chance die man nicht missbrauchen darf

29. Juli 2011

Das kosovarische Importverbot für Waren aus Serbien eröffnet eine Möglichkeit für noch größeren Export der mazedonischen Produkte nach Kosovo. Man darf die Situation aber nicht missbrauchen.

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Beschreibung: Tadschikische LKW an der Grenze, Handel Tadschikistan und Usbekistan Jahr/Ort: 2011/TadschikistanBild: DW

Mazedonien soll die Verpflichtungen aus dem CEFTA-Vertrag beachten und aufmerksam bleiben, raten die Experten nach der kosovarischen Importblockade für die serbischen Produkte. Die Warnung aus Pristina, auch die Grenze zu Mazedonien künftig verstärkt zu überwachen, um die Einfuhr der serbischen Produkte zu unterbinden, ist politisch motiviert, wird aber durchaus auch wirtschaftliche Folgen haben, sagt zu DW Universitätsprofessorin Ljubica Kostovska. Die beiden Länder (Serbien und Kosovo) haben vergessen, dass sie den Vertrag unterzeichnet haben und dadurch auch einige Verpflichtungen übernommen haben. Jetzige Entwicklung sagt etwas über deren Reife, sagt Kostovska. Sie ist der Überzeugung, dass man die Lösung über das Sekretariat der CEFTA in Brüssel suchen soll.

Kostovska ist der Meinung, dass in dieser Situation Mazedonien konsequent bleiben soll und, die Regeln von CEFTA und WTO achtend, den Augenblick nutzen. Skopje kann den Handel mit Kosovo mit dem Export von eigenen Produkten weiter vorantreiben und entwickeln. Allerdings, wenn es um die Produkte geht, die serbischen Komponenten beinhalten, muss alles ganz legal über die schon bestehende Firmen die für solche Tätigkeiten registriert sind abgewickelt werden. Denn jeder Versuch jetzt die Firmen in Zusammenarbeit mit Serbien zu registrieren, wird von der kosovarischen Seite als illegal betrachtet, sagt Ljubica Kostovska.

Mazedonische Produkte haben in Kosovo gute Chancen
Mazedonische Produkte haben in Kosovo gute ChancenBild: dpa

CEFTA-Vertrag nutzt allen

Ähnlich ist auch die Haltung der Vertreter von Wirtschaftsverbänden. So wird in der mazedonischen Wirtschaftskammer betont, dass sich sowohl für die mazedonische Exportwirtschaft als auch für andere Länder die den CEFTA Vertrag unterzeichnet haben, eine Möglichkeit für neue, umfangreiche Geschäfte bietet. Zwar können jetzt auch die andere Länder hier einsteigen, aber diejenige die der CEFTA beigetreten sind haben klaren Vorteil, sagt zu DW Stojmirka Tasevska von der Wirtschaftskammer.

Bis jetzt ist allerdings keine Vergrößerung des mazedonischen Exports nach Kosovo registriert worden. Das kann aber auch daran liegen, dass die kosovarischen Händler momentan über genügend Vorräte verfügen. Mazedonien hat aber gute Chancen den Export zu vergrößern, wenn es korrekt bleibt, sagt Menderes Kuci (phon. Kutschi), Präsident der Wirtschaftskammer der Nordwest Mazedonien. Er meint, Kosovo wird nicht negativ auf Export von verarbeiteten serbischen Produkten für den kosovarischen Markt reagieren, wie etwa auf mazedonischen Mehl hergestellt aus serbischem Weizen.

Kosovo ist eines der wenigen Ländern mit denen Mazedonien einen Handelsüberschuss hat. Im vorigen Jahr wurden nach Kosovo Waren im Wert von etwa 400 Millionen Euro exportiert. Die größte Chance in der jetzigen Lage haben die Firmen aus Mazedonien die Weizen, Zucker, Baumaterialen, Arzneimittel, Öl und Papier produzieren – und das sein genau jene Produkte, die bisher nach Kosovo überwiegend aus Serbien kamen.

Autor: Kostadin Delimitov

Redaktion: Zoran Jordanovski/Zoran Arbutina