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Carlos Slim investiert in Lateinamerika

2. Februar 2011

Der mexikanische Milliardär plant Investitionen von 8,3 Milliarden Dollar in 19 lateinamerikanischen Ländern. Davon sollen 2,5 Milliarden Dollar in Projekte in Brasilien fließen, vor allem in die Telekommunikation.

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Carlos Slim (Foto: ap)
Carlos Slim galt 2010 als der reichste Mann der WeltBild: AP

In seinem Heimatland Mexiko will Slim sogar 3,7 Milliarden Dollar in seine Unternehmen im Einzelhandels- und Bausektor sowie in sein Telekommunikationsunternehmen América Móvil investieren, 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Breitbandzugang und virtuelle Fernuniversität für Mexikaner

Ein Model in Mexiko zeigt ein iPhone (Foto: ap)
América Móvil will seine Position als Marktführer in Lateinamerika weiter ausbauenBild: AP

Er hoffe, dass durch seine Investitionen zwei Drittel aller Mexikaner eines Tages über einen Breitbandzugang zum Internet verfügen können. Außerdem sollen diese Möglichkeit auch zwei Drittel der Menschen in Gegenden Lateinamerikas erhalten, in denen América Móvil vertreten sei, erklärte Slim bei einer dreistündigen Pressekonferenz. Ein weiteres Projekt sieht in diesem Jahr die Gründung einer mexikanischen virtuellen Fernuniversität vor, an der junge Menschen über das Internet Diplome erwerben können.

Investoren, die Mexiko wegen der weitverbreiteten Drogengewalt mieden, würden sich einen vielversprechenden Markt mit niedrigem Zinsniveau und steigenden Konjunkturerwartungen entgehen lassen, erklärte Slim. Die steigende Gewalt in Mexiko sei kein wesentliches Investitionshemmnis. "Wer aus welchen Gründen auch immer - sei es Furcht oder Zurückhaltung - nicht investiert, wird zurückbleiben. Mexiko ist wie andere lateinamerikanische Länder auch derzeit ein guter Ort für Investitionen", sagte der 71-jährige Unternehmer.

Die Mitschuld des Westens am Drogenkrieg

VW Käfer mit Drogenpäckchen unter der Haube (Foto: ap)
Über Mexiko werden die Drogen in die USA geschmuggelt, auch per AutoBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Der Milliardär gibt westlichen Drogenkonsumenten eine Mitschuld am Drogenkrieg in seinem Land. Der steigende Drogenkonsum in den USA, aber auch in Europa, sei eine wesentliche Ursache für die Gewaltspirale in Mexiko.

Im vergangenen Jahr starben in Mexiko laut Regierung 15.273 Menschen bei Auseinandersetzungen der Drogenkartelle untereinander und mit den staatlichen Sicherheitskräften, so viele wie nie zuvor. Mexiko ist Transitland für den Kokain-Schmuggel aus den Andenländern in die Industriestaaten. Hinzu kommt eine steigende einheimische Produktion an synthetischen Drogen, Opium und Marihuana.

Slims Vermögen beläuft sich laut Schätzungen des mexikanischen Finanzportals "Sentido Común" derzeit auf 74,5 Milliarden US-Dollar. Die Zeitschrift "Forbes" schätzt sein Vermögen zwar "nur" auf 53 Milliarden US-Dollar, kürte ihn damit aber letztes Jahr trotzdem zum reichsten Mann der Welt, noch vor den US-Milliardären Bill Gates und Warren Buffett.

Autor: Oliver Pieper (ap,epd)
Redaktion: Anne Herrberg