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Bush im Brandgebiet

26. Oktober 2007

Bei abflauenden Winden hat sich die Lage in den Waldbrandgebieten etwas entspannt. Die Zahl der Toten ist auf 14 gestiegen. US-Präsident Bush begutachtet die betroffenen Gebiete aus dem Hubschrauber.

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Der kalifornische Gouverneur Schwarzenegger und US-Präsident Bush
Der kalifornische Gouverneur Schwarzenegger und US-Präsident BushBild: AP

Das seit Sonntag wütende Flammeninferno in Südkalifornien hat weitere Menschenleben gefordert. Nach Polizeiangaben sind am Donnerstag (25.10.2007) nahe der mexikanischen Grenze die verkohlten Leichen von vier vermutlich illegalen Einwanderern gefunden worden. Zuvor hatten Helfer in einem abgebrannten Haus in Escondido zwei Menschen tot aufgefunden. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" war das Ehepaar nicht den Evakuierungsbefehlen gefolgt. Die Zahl der durch Flammen ums Leben Gekommenen ist damit auf sieben gestiegen. Sieben andere starben bei den Evakuierungen, die meisten waren Bewohner eines Altersheims. Mehrere Dutzend Menschen, darunter mindestens 40 Feuerwehrleute erlitten Verletzungen.


Bei abschwächenden Winden zeichnete sich aber nach fünf Tagen endlich Entspannung ab. Tausenden Feuerwehrmännern gelang es, zumindest einige Feuer unter Kontrolle zu bringen und Schwelbrände zu löschen. In einigen Gebieten in dem am stärksten betroffenen Bezirk von San Diego kam es aber auch noch am Donnerstag zu neuen Evakuierungen. Die Flammen bedrohten weiterhin tausende Gebäude, warnten die Behörden.

Bush zeigt Präsenz


Mann liegt auf Behelfsbett auf Zuschauertribüne in einem Stadion (Quelle: AP)
Viele Bürger sind in Notunterkündte gebracht worden - wie etwa das Sport-Stadion in San DiegoBild: AP

Zehntausende Menschen, die in den vergangenen Tagen vor den Bränden geflüchtet waren, sind inzwischen in ihre Häuser zurückgekehrt. Campierten anfangs 12.000 Menschen in dem Qualcomm-Sportstadion von San Diego, so wurden in der Nacht zum Freitag nur noch 1000 Menschen in der Notunterkunft erwartet. Weitere 20.000 Kalifornier verbrachten die Nacht in einem der 50 Behelfslager.


"Wir in Washington werden Euch nicht vergessen", versprach US- Präsident George W. Bush, der erneut rasche Hilfe für Betroffene in Aussicht stellte. Gemeinsam mit dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger überflog Bush am Donnerstag die am schwersten betroffenen Gebiete. Bush war bei dem verheerenden Hurrikan "Katrina" in New Orleans vor mehr als zwei Jahren vorgehalten worden, die Regierung in Washington habe sich nicht genügend um die Katastrophe gekümmert, er selbst sei damals erst viel zu spät ins Krisengebiet gereist.

Suche nach Brandstiftern


Feuerwehrleute löschen schwelenden Haufen (Quelle: AP)
Kalifornische Feuerwehrleute im EinsatzBild: AP

Um die 8000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Allein im Bezirk San Diego sind mindestens 1800 Wohnhäuser von den Flammen in Schutt und Asche gelegt worden. Nach ersten Schätzungen haben die Feuer allein dort einen Schaden von mehr als einer Milliarde Dollar (710 Millionen Euro) angerichtet. 1700 Quadratkilometer Land seien verbrannt, eine Fläche doppelt so groß wie Berlin.


Unterdessen verstärkte sich der Verdacht, dass bei einigen Feuern Brandstiftung im Spiel war. Die Behörden in Orange County südlich von Los Angeles setzten eine Belohnung von 150.000 Dollar (gut 100.000 Euro) für die Ergreifung der Täter aus. (rri)

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