1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bunt, fröhlich, laut

19. August 2009

Während die Läufer, Springer und Werfer sich konzentrieren und Höchstleistungen bringen müssen, können die Fans die Zeit so richtig genießen. Auch viele ausländische Zuschauer sind nach Berlin gekommen.

https://p.dw.com/p/JDyz
Jamaikanische Fans in BerlinBild: DW
Leichtathletik WM 2009 Berlin
Slowenische FansBild: DW

Sie sind weder zu überhören, noch zu übersehen. Lauthals singt eine Gruppe von etwa 15 Menschen gut gelaunt Lieder. Ein großer, bärtiger Mann begleitet sie mit Ziehharmonika. Sie haben ein Plakat dabei, auf dem etwas in ausländischer Sprache steht. "Slowenien“ skandieren sie immer wieder zwischendurch. Viele deutsche Besucher vor dem Olympiastadion wollen die slowenischen Fans fotografieren. Die posieren gerne, aber eine Kommunikation ist so gut wie unmöglich. Sie sprechen kein Englisch und Slowenisch scheint hier sonst keiner zu sprechen.

Tausende Menschen tummeln sich jeden Tag während der Leichtathletik-Weltmeisterschaft vor dem Olympiastadion in Berlin. Und einige sind viele, viele Kilometer gereist, um bei diesem Großereignis dabei zu sein. "Ich komme aus Jamaika. Ich bin hier um Usain Bolt und alle anderen jamaikanischen Athleten zu unterstützen.“ Den ganzen Weg, nur um einige Landsleute die Daumen zu drücken? "Ich habe auch noch ein Patenkind, das für die USA startet: Natasha Hastings. Sie startet gleich über die 400 Meter.“

Leichtathletik-Globetrotter

Leichtathletik WM 2009 Berlin
Irische Fans vor dem StadionBild: DW

Auch eine kleine Gruppe aus Irland ist nach Berlin gekommen, um ein Familienmitglied zu unterstützen. "Mein Bruder läuft gleich. Paul Hession. Über die 200 Meter“, erklärt eine von ihnen. Die ausländischen Fans sind schnell zu erkennen. Viel häufiger als die Deutschen laufen sie mit einer Fahne ihres Landes herum. Zum einen, weil sie stolz auf ihr Land sind. Zum anderen, damit die jeweiligen Athleten im Stadion auch erkennen, wo ihre Fans sitzen.

An einem Informationsstand der Bewerbungsstadt Madrid für die Olympischen Spiele 2016 steht ein älterer Mann und liest sich Broschüren durch. Er ist Amerikaner und von der Leichtathletik fasziniert. "Ich war schon bei so vielen Leichtathletik-Meisterschaften.“ Er glaube, dass es bisher neun waren und zählt auf: Sevilla/Spanien, Athen/Griechenland, Osaka/Japan, Paris/Frankreich…. An die anderen könne er sich gerade nicht erinnern. Die drei Frauen, die mit ihm dabei sind, lachen. "Er reist zu fast jedem Sport-Event der Leichtathletik. Egal ob in Europa, Asien oder Australien.“

Fans lieben Bolt

Leichtathletik WM 2009 Berlin
Vor dem Madrider OlympiastandBild: DW

Und jetzt hat er Berlin also auch noch in seiner Sammlung. Und er fühlt sich hier sichtlich wohl. "Ich liebe Berlin. Es ist eine tolle Stadt.“ Die Leute seien freundlich und sehr hilfsbereit. "Das einzige, was schade ist, ist dass ich die Sprache nicht spreche.

Als Leichtathletik-Globetrotter hat er keinen Favoriten sagt er. Eigentlich: "Ich mag sie alle. Naja, ich liebe Usain Bolt.“ Den schnellsten Mann der Welt - den mögen sie hier fast alle. "Na klar, Usain Bolt“, meint ein Engländer. Auch für viele deutsche Kinder ist der Superstar ihr Vorbild. Manche haben deshalb sogar die deutsche mit der jamaikanischen Fahne getauscht. "Er ist einfach der coolste“, erklärt ein kleiner Junge. Insgesamt ist die Leichtathletik-Weltmeisterschaft ein fröhliches und friedliches Fest mit vielen Menschen aus aller Welt. "Have a good time – Habt viel Spaß“ - heißt das Motto der WM und die Fans halten sich dran.

Autor: Sarah Faupel
Redaktion: Wolfgang van Kann