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Bundeswehr-Soldat stirbt im ISAF-Einsatz

18. Dezember 2010

Im Norden Afghanistans ist ein deutscher Soldat ums Leben gekommen. Er sei schwer verletzt aufgefunden worden und später verstorben, bestätigte die Bundeswehr.

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Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan (Foto: AP)
Bild: AP

Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in der Nacht zum Samstag (18.12.2010) in Potsdam mitteilte, erlag der Hauptgefreite seinen schweren Schussverletzungen. Eine Notoperation konnte das Leben des 21-Jährigen nicht mehr retten.

"Keine Gefechtssituation"

Offenbar handelte es sich um einen Unfall. Es habe "keine Gefechtssituation" vorgelegen, sagte ein Bundeswehr-Sprecher. Die "Bild"-Zeitung berichtet auf ihrer Internetseite, der Soldat sei an einer Kopfverletzung gestorben. Demnach löste sich vermutlich ein Schuss, als der Soldat seine Waffe reinigte. Die Bundeswehr wollte den Bericht bisher nicht bestätigen. Der Vorfall ereignete sich in einem "OP North" genannten Außenposten, auf dem Soldaten verschiedener Nationen im Einsatz sind.

Die Bundeswehr ist derzeit mit rund 4600 Soldaten am Hindukusch präsent. Seit Beginn des deutschen Einsatzes starben mehr als 40 deutsche Soldaten in Afghanistan. Fast 30 von ihnen fielen in Gefechten oder kamen bei Anschlägen ums Leben.

"Nicht endlos"

Guido Westerwelle (Foto: AP)
Guido WesterwelleBild: AP

Zehn Jahre nach Beginn des Afghanistan-Einsatzes sollen Ende 2011 die ersten deutschen Soldaten das Land verlassen. Darauf legte sich Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag fest.

Westerwelle betonte, der Einsatz am Hindukusch sei richtig, weil dort auch die Sicherheit Deutschlands verteidigt werde. "Richtig ist aber auch, dass er nicht endlos dauern darf." Der Minister versicherte, dass bis 2014 die Verantwortung für die Sicherheit komplett an die afghanische Polizei und Armee übergeben werden soll. Auch danach sollen noch deutsche Soldaten im Land bleiben, aber nicht mehr in Kampfeinsätze geschickt werden.

Wann die Mission ganz beendet wird, ist offen. Im Januar muss der Bundestag über ein neues Afghanistan-Mandat entscheiden.

Autor: Christian Walz (dpa, afp, rtr, dapd)
Redaktion: Rainer Esser