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Bundeswehr schickt Ärzte in den Irak

2. Oktober 2014

Humanitäre Hilfe, Waffenlieferungen, Militärausbilder und jetzt auch medizinische Versorgung: Die deutsche Unterstützung für die Kurden im Nordirak wird Schritt für Schritt ausgeweitet.

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Eine Bundeswehr-Sanitäterin bei einer Übung am Bett eines Patienten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Bundeswehr wird sich an der Versorgung Schwerverletzter im Nordirak beteiligen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kündigte an, ein Ärzteteam in das kurdische Autonomiegebiet zu schicken. Es soll ausloten, wie Mediziner der Bundeswehr vor Ort helfen können.

Darüber hinaus sei für "einige hoch komplizierte Fälle" auch eine Versorgung in Deutschland möglich. Solche Patienten könnten in die Bundeswehrkrankenhäuser gebracht werden, sagte die Ministerin bei einem Besuch in der Infanterieschule im bayerischen Hammelburg, wo kurdische Soldaten für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgebildet werden.

Verminte Gebiete

Die Bundeswehr will vor allem Minenopfern helfen. Von der Leyen wies darauf hin, dass der IS Siedlungsgebiete vermint, um zu verhindern, dass Flüchtlinge dorthin zurückkehren. 70 Prozent der verwundeten kurdischen Soldaten seien durch Minen verletzt worden. Deswegen sollen auch zusätzliche Minensuchgeräte der Bundeswehr in den Irak geliefert werden.

Von der Leyen sah sich in Hammelburg die Ausbildung von 32 kurdischen Kämpfern an der Panzerabwehrwaffe "Milan" an. 40 Exemplare mit 500 Raketen sollen an die Peschmerga geliefert werden. Deutschland will 10.000 der insgesamt etwa 100.000 kurdischen Kämpfer mit Gewehren, Panzerfäusten und Fahrzeugen ausrüsten. Die ersten Waffen wurden schon bereitgestellt.

"Hochmotiviert und entschlossen"

In der vergangenen Woche war von der Leyen in die Kurden-Hauptstadt Erbil gereist, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Sie hob hervor, dass die kurdische Armee entschlossen gegen den IS vorgehe. "Ich habe die Peschmerga als hervorragend organisiert, hochmotiviert und entschlossen erlebt", sagte sie.

Bei einem Besuch im irakischen Kurdengebiet versprach auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller weitere Hilfe aus Deutschland. "Wir lassen die Kurden nicht allein", versicherte Müller. "Zusammen mit den Hilfsorganisationen werden wir unsere Unterstützung noch einmal massiv verstärken, damit die Menschen den kommenden Winter überleben." Es dürfe nicht sein, dass "hinter der Front Hunderttausende sterben".

jj/wl (dpa, afp, epd)