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Vier Freiheiten - fünf Preisträger

21. April 2016

Wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingskrise bekommt die deutsche Regierungschefin zuhause starken Gegenwind - in den Niederlanden dagegen einen Preis. Angela Merkel befindet sich dabei in illustrer Gesellschaft.

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Niederlande Angela Merkel erhält Four-Freedoms-Award
Bild: Reuters/M. Kooren

Zu den prominenten Gästen bei der Verleihung des "Four Freedom Award" in Middelburg zählten der niederländische König Willem-Alexander und seine Ehefrau Máxima. Die Laudatio hielt Regierungschef Mark Rutte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erhalte die Auszeichnung für ihre verantwortungsbewusste Regierungsführung, durch die sie seit Jahren in diversen Krisen bewiesen habe, wie sehr ihr die humanitäre Verpflichtung Europas am Herzen liege, sagte Rutte in seiner Ansprache.

Niederlande Angela Merkel erhält Four-Freedoms-Award
Zuhause kritisiert, international geehrt: Bundeskanzlerin MerkelBild: Getty Images/AFP/R. de Waal

Viele Krisen, klare Haltung

Sie sei eine Kanzlerin für alle Deutschen und handle sowohl national als auch international aus der inneren Überzeugung, dass Europa ein Ort der Freiheit und des Fortschritts sein müsse. Das habe sie, ergänzte Rutte, sowohl in der Finanz- und Euro-Krise als auch im Ukraine-Konflikt und in der Flüchtlingskrise bewiesen.

Angela Merkel bekräftigte in ihrer Dankesrede, dass Europa die aktuelle Flüchtlingskrise gemeinsam lösen müsse. Sie verteidigte die EU-Vereinbarung mit der Türkei, weil sie eine "reale Perspektive" biete, "dem abscheulichen Geschäftsmodell der Schleuser" die Grundlage zu entziehen. Es gelte nun, die Flüchtlinge solidarisch in Europa zu verteilen und gemeinsam die Ursachen der Flucht anzugehen.

Hochrangige Preisträger

Weitere Preisträger waren in diesem Jahr die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und drei Bischöfe aus der Zentralafrikanischen Republlik, die für ihren Einsatz für die Glaubensfreiheit in dem Bürgerkriegsland geehrt wurden.

In der Vergangenheit hatten der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und die US-Präsidenten John F. Kennedy und Jimmy Carter den Preis erhalten. Auch der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, der Dalai Lama und der frühere südafrikanische Bischof Desmond Tutu wurden mit dem "Four Freedoms Award" geehrt.

Transatlantische Auszeichnung

Die Auszeichnung erinnert an die vier Freiheiten, die US-Präsident Franklin D. Roosevelt am 6. Januar 1941 formuliert hatte: Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Freiheit von Angst. Sie wurden später zur Grundlage für die Vereinten Nationen un die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Die Familie Roosevelt stammt aus der Nähe von Middelburg im Süden der Niederlande, wo der Preis im Wechsel mit New York überreicht wird.

mak/sti (dpa, epd, ape)