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Politik

Kanzlerin Merkel bedauert Brexit

29. März 2017

Deutschland und die anderen EU-Partner hätten sich diesen Tag nicht gewünscht, sagt Merkel mit Blick auf den von London eingereichten Antrag zum EU-Austritt. Premierministerin May strebt eine enge Partnerschaft an.

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Bundeskanzlerin Merkel (l.) und die britische Premierministerin May beim EU-Gipfel im Februar auf Malta
Bundeskanzlerin Merkel (l.) und die britische Premierministerin May beim EU-Gipfel im Februar auf MaltaBild: Getty Images/AFP/A. Solaro

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Antrag Großbritanniens auf Austritt aus der EU zutiefst bedauert. "Wir verlieren einen starken und wichtigen Mitgliedstaat", sagte die Kanzlerin in Berlin. Der Tag des Brexit-Antrags sei aber auch ein Tag des Aufbruchs, so Merkel weiter. Denn nun habe die EU mehr Klarheit, wie die britische Seite sich die Trennung vorstelle. Sie wünsche sich, "dass Großbritannien und die Europäische Union enge Partner bleiben", betonte die Kanzlerin.

Sorgen wegen Brexit

"Für viele Menschen in Europa ist der angestrebte EU-Austritt Großbritanniens mit ganz konkreten Sorgen über die eigene Zukunft verbunden", räumte Merkel ein. Die Kanzlerin betonte, dass sich die Bundesregierung für die Belange der Deutschen einsetzen werde, die in Großbritannien lebten. Diese dürften keine Nachteile haben.

Imbiss mit deutschen Würstchen in London (Archivbild/ld
Imbiss mit deutschen Würstchen in London (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Bislang ist unklar, ob Bürger aus anderen EU-Ländern nach dem Vollzug des Brexit weiter in Großbritannien leben können. Dieser Punkt wird Teil der bevorstehenden Verhandlungen sein. 

"Konstruktive Verhandlungen"

Die Europäische Union werden die kommenden Gespräche mit Großbritannien über die Trennung "fair und konstruktiv führen", versicherte die Kanzlerin. Sie hoffe, dass die Briten genauso an die Brexit-Verhandlungen herangingen; die britische Premierministerin Theresa May habe ihr dies in einem Telefonat am Dienstagabend zugesagt, teilte Merkel mit. In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kündigte May an, sie wolle auch nach dem Brexit eine besonders enge Beziehung zu Deutschland pflegen.

Deutschland und Großbritannien seien oft mit vereinter Stimme in der Welt aufgetreten, schrieb die konservative Politikerin. Großbritannien wolle auch nach dem Abschied aus der EU "Deutschland und allen unseren anderen Freunden auf dem Kontinent ein engagierter Partner und Verbündeter bleiben". Die Premierministerin hob auch die engen Beziehungen zwischen der britischen und deutschen Wirtschaft hervor.

wl/se (dpa, afp, fat.net)