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Politik

Britischer Geheimdienst prüft mögliche Pannen

29. Mai 2017

Nach dem Anschlag von Manchester gerät die Arbeit der britischen Ermittler in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Geheimdienst MI5 untersucht mögliche interne Fehler im Vorfeld des Selbstmordattentats.

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England Nach Anschlag in Manchester
In Manchester legen immer mehr Menschen Blumen niederBild: picture alliance/dpa/PA Wire/O. Humphreys

Eine Woche nach dem Selbstmordanschlag auf ein Popkonzert in Manchester untersucht der britische Inlandsgeheimdienst MI5 jetzt seine eigene Arbeit. Dabei geht es um mögliche Pannen im Zusammenhang mit dem Attentäter Salman Abedi. Britischen Medienberichten zufolge hatten zwei Bekannte des 22-Jährigen eine Anti-Terror-Hotline angerufen, um auf seine extremistischen Ansichten hinzuweisen.

Kampf in Libyen während der Schulferien

Nach den Warnungen war laut Medienberichten nichts passiert. Abedis Name hatte zwar zwischenzeitlich auf einer Terrorliste gestanden. Zum Zeitpunkt des Anschlags stand er aber nicht mehr darauf. Wie der Sender BBC berichtete, hatte Abedi bereits als Jugendlicher in den Schulferien am bewaffneten Aufstand gegen Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi teilgenommen. Um diese Vorgänge aufzuklären, leitete der MI5 nun die Untersuchung ein.

UK Innenministerin Amber Rudd in der BBC in London
Innenministerin Rudd will die Fakten klären lassenBild: Reuters/BBC/J. Overs

Innenministerin Amber Rudd begrüßte die Entscheidung. "Es kommen gerade viele Informationen heraus, was passiert ist, wie es passiert ist und wer es gewusst oder nicht gewusst haben könnte", sagte sie im Sender Sky News. Es sei daher "richtig", dass der MI5 nun die "Fakten" kläre. Schon in der vergangenen Woche hatte Rudd eingeräumt, dass Abedi den Sicherheitsbehörden vor der Tat bekannt gewesen sei. Einzelheiten hatte sie allerdings nicht genannt.

Der libyschstämmige Brite hatte sich am Montag vor einer Woche am Ende eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen, 116 Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern sind viele Jugendliche und Kinder.

England Polizeiaktion nach Anschlag in Manchester
Auch eine Woche nach dem Attentat such die Polizei nach Hintermännern des TätersBild: Getty Images/AFP/J. Super

Weitere Zugriffe der Polizei

Am Montag nahmen die Beamten im englischen Küstenort Shoreham-by-Sea, mehr als 400 Kilometer südlich von Manchester, einen 23-Jährigen fest. In Manchester selbst waren am Sonntag ein 19-Jähriger und ein 25-Jähriger festgenommen worden. Die Zahl der Verdächtigen in britischem Polizeigewahrsam erhöhte sich damit auf 14. In Libyen waren außerdem der Bruder und der Vater des Attentäters festgenommen worden. Am Montag gab es in Manchester zudem eine weitere Hausdurchsuchung

wo/uh (afp, dpa)