1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Britische HSBC-Bank stark unter Druck

21. Februar 2017

HSBC aus Großbritannien ist eine der größten Banken der Welt. Wie viele andere Institute kam sie im vergangenen Jahr nicht um zahlreiche Probleme herum. Ist 2017 Besserung in Sicht?

https://p.dw.com/p/2XyQc
Das Logo des Bankhauses HSBC
Bild: picture-alliance/dpa/F. Arrizabalaga

Die politischen Wirrungen und der eigene Konzernumbau haben der britischen Großbank HSBC 2016 zu schaffen gemacht. Den Tiefpunkt bildete das Schlussquartal, in dem ein Milliardenverlust anfiel. Das Institut konnte im Gesamtjahr gerade mal einen Überschuss von 1,3 Milliarden Dollar über die Ziellinie retten. 2015 hatte die HSBC unterm Strich noch 12,6 Milliarden Dollar verdient.

Das Geschäft stehe unter Druck, meinte Analyst Robert Noble von der Royal Bank of Canada. 2017 dürfte der Gegenwind anhalten. Auch die Anleger zeigten sich enttäuscht: Im frühen Handel fiel die HSBC-Aktie um sechs Prozent und zog dabei andere Bankwerte mit nach unten. Das Papier hatte in den vergangenen Monaten allerdings auch zu den stärksten Gewinnern an den europäischen Börsen gehört.

"Unerwartete Ereignisse"

"Das Jahr 2016 wird uns in Erinnerung bleiben wegen der durchschlagenden, weitgehend unerwarteten wirtschaftlichen und politischen Ereignisse", erklärte HSBC-Verwaltungsratschef Douglas Flint. Investoren seien verunsichert gewesen. "Vor diesem Hintergrund ist die Leistung der HSBC 2016 weitgehend zufriedenstellend."

Neben der US-Präsidentschaftswahl hatte vor allem die Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten, die Märkte bewegt. Die HSBC schrieb einen Milliardenbetrag auf das Europa-Geschäft ab. Das führte mit zu einem Verlust von unterm Strich 4,4 Milliarden Dollar im Schlussquartal. Die Bank hatte bereits im dritten Quartal wegen der verlustreichen Trennung vom Brasilien-Geschäft ein Minus eingefahren.

Umbau verursacht Kosten

Die HSBC mit 235.000 Beschäftigten arbeitet mit einem Konzernumbau gegen das schwierige Umfeld an. Sie zog sich aus weniger lukrativen Märkten zurück und baute Zehntausende Stellen ab, was aber zunächst ins Geld geht. Gleichwohl sind Erfolge der Maßnahmen schon sichtbar. So sanken die Ausgaben für Mitarbeiter und Verwaltung 2016 deutlich.

Die HSBC hob ihr Sparziel auf jährlich sechs Milliarden Dollar an. Mit der Neuaufstellung werde dem Niedrigzinsumfeld Rechnung getragen, meinte Flint. Mit dem Problem niedriger Zinsen steht die HSBC nicht allein da: Die gesamte Branche tut sich schwer, mit ihrem Einlagen- und Kreditgeschäft noch etwas zu verdienen. 

Die Nettoerträge der HSBC sanken im vorigen Jahr um ein Fünftel auf 44,6 Milliarden Dollar. Dank des Verkaufs von Sparten und einer Verringerung der Risiken war die Kapitalausstattung Ende 2016 dagegen deutlich besser als das Jahr davor - ein Zeichen für die Krisenfestigkeit einer Bank.

wen/hb (dpa)