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Britische Geisel im Irak freigelassen

30. Dezember 2009

Mehr als zwei Jahre nach seiner Entführung im Irak ist der britische Computerfachmann Peter Moore freigelassen worden. Drei weitere Geiseln haben die Entführer getötet, von einer Vierten fehlt bislang jede Spur.

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Geisel Moore in einer Video-Botschaft an die britische Regierung (Archiv-Foto: AP)
Geisel Moore in einer Video-Botschaft der EntführerBild: AP

Im Mai 2007 begann für Peter Moore eine Odysse: Vor dem Finanzministerium in Bagdad kidnappte ein schwer bewaffnetes Kommando Aufständischer den Computerfachmann, obwohl dieser von vier britischen Sicherheitskräften bewacht wurde. Gemeinsam mit den vier Bodyguards wurde Moore von den Geiselnehmern an einen unbekannten Ort verschleppt und dort festgehalten.

Bewaffnete Aufständische vor einem Pick-up (Archiv-Foto: AP)
Aufständische sorgen mit Geiselnahmen im Irak für DetabilisierungBild: AP

Die Kidnapper, die sich selbst als "Islamisch Schiitischer Widerstand im Irak" bezeichneten, hatten nach der Entführung per Videobotschaft den Abzug der britischen Soldaten aus dem Irak gefordert und mit der Ermordung von Geiseln gedroht. In einem Video hatte Moore den britischen Premierminister Gordon Brown aufrufen müssen, neun irakische Gefangene im Tausch gegen die Geiseln freizulassen. Moore habe "entsetzliche zweieinhalb Jahre des Elends, der Angst und der Ungewissheit erlebt", sagte der britische Außenminister David Miliband. Er sei jedoch nach seiner Freilassung bei guter Gesundheit.

Außenministerium: Keine Hoffnung für fünfte Geisel

Drei der vier Bodyguards wurden in der Zwischenzeit von den Geiselnehmern getötet. Ihre Leichen wurden britischen Sicherheitskräften bereits vor einigen Monaten übergeben. Für den vierten Mann besteht nach Einschätzung des Ministeriums keine Hoffnung mehr. Nach Angaben von Miliband wurde die Freilassung Moores durch ein irakisches Regierungsprogramm möglich, das auf Aussöhnung mit bewaffneten Gruppen setzt, die bereit zum Gewaltverzicht sind.

Autor: Joscha Weber (mit dpa, af, rtrd)

Redaktion: Oliver Samson