Britische Banken machen RT Konten dicht

Der vom Kreml finanzierte TV-Sender RT war zuletzt stark auf Expansionskurs. Die Nachricht, die der Sender selbst auf seiner Homepage publik machte, könnte dieser Entwicklung einen Dämpfer versetzten: "Alle RT-Konten in Großbritannien gekündigt." Quelle ist die Chefredakteurin des Senders, Margarita Simonjan, die das Ganze über ihren Twitter-Account bekannt machte.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters geht die Entscheidung ursprünglich von der National Westminster Bank (NatWest) aus, die Teil der Royal Bank of Scotland-Group ist. RT selbst veröffentlichte ein Schreiben von NatWest, in dem das Unternehmen seinen aus Moskau geführten Kunden auffordert, sich doch eine alternative Bankverbindung außerhalb der Royal Bank of Scotland-Group zu suchen.

In dem Schreiben ist außerdem von intensiven Beratungen in dieser Frage die Rede und davon, dass der Beschluss der Geschäftsführung endgültig sei. Zu Diskussionen sei man nicht bereit.

Chefredakteurin Simonjan wertet den Vorgang als gegen die Meinungsfreiheit gerichtet. "Es lebe die die Pressefreiheit", schrieb sie via Twitter. Eine Sprecherin der britischen Premierministerin Theresa May erklärte, es handele sich um eine Angelegenheit der Bank. Es sei die Entscheidung des Unternehmens, welchen Kunden es Leistungen anbieten wolle.

Unklar ist, inwieweit der russische Sender von den britischen Konten abhängig ist. RT produziert TV-Programme in englischer, arabischer, deutscher und spanischer Sprache. Die Londoner Regulierungsbehörde Ofcom hatte in der Vergangenheit ein Verfahren gegen RT eingeleitet, da sie die Verbreitung falscher Informationen im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien und der Krise in Ukraine als gegeben ansah.

ml/fab (rtr, afp, RT)