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Brisanz schon vor dem Spitzenspiel

Jan-Hendrik Raffler mit sid/dpa
13. Oktober 2016

Vor dem Gipfeltreffen zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC beharken sich die Trainer wegen der Foul-Debatte. Sportlich hat der BVB große Personalsorgen - vor allem in der Abwehr.

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Deutschland Fussball Pal Dardai
Bild: Reuters/F. Bensch

Es ist das Spitzenspiel des 7. Spieltags in der Fußball-Bundesliga. Der Tabellendritte Dortmund trifft auf den Zweiten Berlin. (Ab 20:15 Uhr im DW-Liveticker). Doch als sei diese Konstellation nicht schon brisant genug, erregt ein verbaler Schlagabtausch zusätzlich die Gemüter. Es begann damit, dass Hertha-Coach Pal Dardai in der so genannten Foul-Debatte in Richtung BVB-Trainer Thomas Tuchel stichelte. Dardai hatte sich darüber mokiert, dass Tuchel sich nach der verlorenen Partie bei Bayer Leverkusenöffentlich über die zu harte Gangart des Gegners beschwert hatte und dessen Aussagen als "grenzwertig" bezeichnet.

Tuchel ließ die Aussage aus der Hauptstadt kalt: "Ich gehe sehr gelassen damit um. Mir ist auch nicht ganz klar, wie das Thema Hertha tangiert. Das ist nicht das Thema von Pal Dardai". Stattdessen legte der BVB-Trainer in der von ihm angestoßenen Foul-Debatte nach. Fakt sei, dass sein Team in "drei von sechs Bundesligaspielen 20 oder mehr Fouls hinnehmen musste. Wenn das dreimal passiert, habe ich den Verdacht, dass Methode dahinter steckt", so Tuchel. Es sei ihm aber immer nur um die "Anzahl der Fouls" und nicht die harte Gangart gegangen. Es bleibe dabei: "Bei mir ist bei 20 oder mehr Fouls die Grenze erreicht." Den offensiven Spielstil werde der BVB aber dennoch nicht verändern, so Tuchel weiter.

Immerhin: In Dortmund und Berlin treffen nach der Statistik die beiden derzeit fairsten Bundesliga-Teams aufeinander.

Fußball Bundesliga Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen
Will seinen offensiven Spielstil beibehalten: BVB-Trainer Thomas TuchelBild: Reuters/I. Fassbender

Dardai hatte die Foul-Debatte offenbar deshalb nochmal aufgegriffen, weil er befürchtet, dass sich die Schiedsrichter von Tuchels Klagen beeinflussen lassen. "Tuchel erhöht damit den Druck auf die Referees," so Dardai. Hertha werde sich aber nicht vom Weg abbringen lassen, der versprach: "Wir spielen fair, aber ohne gesunde Härte geht es nicht."

"Sind nicht auf Augenhöhe mit BVB"

Obwohl die Berliner (13 Punkte) ihren besten Saisonstart seit 46 Jahren hinlegten und als Tabellenzweiter mit einem Punkt Vorsprung auf den Dritten nach Westfalen reisen, sieht Dardai sein Team nicht auf Augenhöhe mit dem Verfolger. Daher sei es für ihn auch kein Spitzenspiel. "Dortmund ist eine Spitzenmannschaft, wir sind eine gute Mannschaft", sagte Dardai, der auf Fabian Lustenberger (Beckenprellung) verzichten muss. Der Hertha-Coach sieht den BVB in der Favoritenrolle, schränkt aber ein: "An einem guten Tag geht für uns etwas. Wir wollen Dortmund möglichst weghalten von unserem Tor und selbst Akzente nach vorn setzen."

Auch ohne den Verbalangriff aus Berlin hat Tuchel vor der Partie genug Sorgen. Vor allem das Personal in der Abwehr wird knapp. Der BVB muss verletzungsbedingt auf insgesamt zehn Spieler verzichten. Neben den Langzeitverletzten stehen auch Innenverteidiger Sokratis (Zerrung), Raphael Guerreiro (Faserriss) und Lukasz Piszczek (Kniebeschwerden) nicht zur Verfügung. Das Trio zog sich die Verletzungen bei ihren Länderspieleinsätzen zu. Marc Bartra gehört nach mehrwöchiger Pause (nach Faserriss) dagegen wieder zum Kader und könnte mit Matthias Ginter die Innenverteidigung bilden. Ob Bartra schon spielt, ließ Tuchel wegen des "Restrisikos" aber offen.

Die Begegnung des Spitzenspiels am 7. Bundesliga-Spieltag können Sie im DW-Liveticker verfolgen. Los geht es rund 15 Minuten vor Anpfiff.