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Brasilien in der Rezession

29. August 2014

Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist trotz Fußball-WM ins Minus gerutscht. Industrieproduktion und Investitionen sind zurückgegangen. Die Regierung spricht von einer vorübergehenden Phase.

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Symbolbild Brasilien Infrastruktur Bauwirtschaft
Bild: AP

Das Bruttoinlandsprodukt des Fußball-WM-Ausrichters 2014 und Olympia-Gastgebers 2016 lag im zweiten Quartal 2014 um 0,6 Prozent unter dem Vorquartal, wie das nationale brasilianische Statistikamt IBGE am Freitag mitteilte. Im ersten Quartal war ein Rückgang von 0,2 Prozent verzeichnet worden. Zwei Minusquartale in Folge gelten gemeinhin als Rezession.

Die negative Entwicklung der Industrieproduktion habe mit einem Minus von 1,5 Prozent am stärksten zur Senkung beigetragen, erklärte das IBGE. Die Landwirtschaft sei indessen im letzten Quartal um 0,2 Prozent gewachsen. Die Direktinvestitionen sind im Vergleich zum Vorquartal um 5,3 Prozent und im Jahresvergleich um 11,2 Prozent gefallen. Vor allem die Autoindustrie sei geschrumpft.

Kein Einzelfall in Südamerika

Auch Brasiliens Nachbarland und wichtiger Absatzmarkt Argentinien - die Nummer zwei auf dem Kontinent - steckt seit März in einer Rezession. Der brasilianische Wirtschaftsminister Guido Mantega erklärte, in seinem Land sei es nur eine vorübergehende Phase, die nicht mit den Rezessionen der letzten Jahre in Europa vergleichbar sei, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.

Er räumte allerdings ein, dass die Regierung ihre Wachstumsprognose von 1,8 Prozent für 2014 nach unten revidieren müsse. Wirtschaftsexperten haben nach der letzten Umfrage der brasilianischen Zentralbank ein Jahreswachstum von nur 0,7 Prozent vorgesehen.

Brasilien war zuletzt während der internationalen Finanzkrise 2008 in eine Rezession gerutscht. Brasilien ist die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt - hinter Großbritannien und vor Russland. Am 5. Oktober finden in Brasilien Präsidentschaftswahlen statt, bei denen sich Amtsinhaberin Dilma Rousseff zur Wiederwahl stellt.

dk/mak (dpa)