Genie und Schattenseiten
1. September 2007Gemälde, Schriften und zahlreiche Erfindungen des italienischen Allround-Künstlers Leonardo da Vinci sind bis Mitte März in Brüssel zu sehen. Die Ausstellung in der Basilika von Koekelberg bietet nach Angaben der Veranstalter "die größte und vollständigste Sammlung, die weltweit je über dieses europäische Genie verwirklicht worden ist". Unter anderem sind Originalzeichnungen und 45 maßstabsgetreue Nachbildungen der Maschinen des Künstlers zu bestaunen. Auch sein Traktat über den Flug der Vögel, sein einziges gezeichnetes Selbstporträt und das Aktgemälde der Maria Magdalena werden gezeigt.
Schattenseite der Großstadt
Das Wien Museum, das sich kulturgeschichtlichen Themen verschrieben hat, beleuchtet in einer Sonderausstellung die Schattenseiten der seit dem 19. Jahrhundert aufstrebenden Großstädte. Die Fotoschau "Ganz unten. Die Entdeckung des Elends", die bis 28. Oktober zu sehen ist, dokumentiert dabei die Darstellung von Elend. "Wir zeigen, wie Elend gezeigt wird", erklärt Museumsdirektor Wolfgang Kos zu der Schau, die Beispiele aus Wien, Berlin, London, Paris und New York versammelt. Im Zentrum steht dabei eine berühmte Fotoreportage des Wiener Journalisten Emil Kläger, der 1904 gemeinsam mit dem Amateurfotografen Hermann Drawe die "Wiener Quartiere des Elends und des Verbrechens" erkundete. Mit einer begleitenden Dokumentation des gewaltigen Medienechos, das die Reportage hervorrief, weist die Schau auch auf die Gratwanderung zwischen Voyeurismus und Engagement hin.
Neue italienische Kunst in Tel Aviv
Einen bemerkenswerten Querschnitt durch das Schaffen zeitgenössischer und jüngerer Künstler aus Italien präsentiert das Tel Aviv Museum of Art (Israel). Die vom Mailänder Kunsthistoriker Demetrio Paparoni geleitete Schau "Mentalscapes: Eine Reise durch die zeitgenössische italienische Kunst" zeigt Bilder, Installationen und Konzeptkunstwerke aus der Zeit von 1960 bis in die Gegenwart. Zu sehen sind Schöpfungen von Francesco Clemente, Mario Merz und Michelangelo Pistoletto. Vertreten sind Exponenten der Trans-Avantgarde und der "Arte povera" (Arme Kunst) ebenso wie schräge Außenseiter. Vielfalt und Qualität der gezeigten Werke machen die Ausstellung nach Ansicht italienischer Kunstkritiker zu einer der bedeutendsten Schauen moderner italienischer Kunst im Ausland seit Jahrzehnten. Geöffnet ist sie noch bis zum 6. Oktober.
Ritter in islamischen Ländern
Mit kunstvollen Harnischen und reich verzierten Waffen aus 1000 Jahren präsentiert das Pariser Institut der arabischen Welt eine umfassende Sammlung zur Reitkunst in der islamischen Welt. Die Ausstellung mit dem Titel "Furusiyya - Ritter in islamischen Ländern" läuft noch bis zum 21. Oktober. Die ältesten Exponate stammen aus dem 8. Jahrhundert. Zu sehen sind unter anderem Bekleidungsstücke der Reiter in der Türkei, Iran und Indien, sowohl für den Kampf als auch für Militärparaden. Vergrößerte Miniaturen aus islamischen Manuskripten setzen die Ausstellungsstücke in ihren Kontext.