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Bröckelt der Widerstand?

5. August 2013

Ausländische Diplomaten bemühen sich weiter darum, die Krise in Ägypten zu entschärfen. Sie wollen die Muslimbrüder dazu bringen, ihre Blockadehaltung aufzugeben. Die Pro-Mursi- Demonstrationen gehen jedoch weiter.

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Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mursi demonstrieren (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/dpa

Wieder gingen tausende Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi auf die Straße. Die meist männlichen Demonstranten riefen "Mursi, Mursi, Mursi" und "Wir sind keine Terroristen". Die Sicherheitskräfte hielten sich zurück, obwohl die Übergangsregierung die Muslimbrüder seit Tagen drängt, ihre Proteste einzustellen und ihre beiden Protestcamps zu räumen.

Einige der Demonstranten sprühten Graffitis an die Wände, in denen Armeechef Abdel Fattah al-Sisi als Mörder und Verräter bezeichnet wurde. Al-Sisi stand an der Spitze des so genannten Putsches, mit denen der erste frei gewählte Präsident des Landes, Mursi, am 3. Juli abgesetzt worden war.

Top-Diplomaten ringen um politische Lösung

Der stellvertretende US-Außenminister William Burns, ein Vertreter der EU sowie die Außenminister von Katar und der Vereinigten Arabischen Emirate kamen derweil nach ägyptischen Medieninformationen im Hochsicherheitstrakt des Tora-Gefängnisses in Kairo mit dem dort inhaftierten Spitzenfunktionär der Muslimbrüder, Chairat al-Schater, zusammen. Al-Schater gilt als Nummer Zwei in der Hierarchie der Organisation.

Anzeichen für Entspannung in Ägypten

Al-Schater verweigerte jedoch nach Angaben eines hochrangigen Vertreters der Sicherheitskräfte Verhandlungen mit den ausländischen Mediatoren. Er wolle nur in Gegenwart Mursis, dem legitimen Präsidenten sprechen.

Die USA und die EU wollen die Muslimbrüder dazu bringen, sich an dem Fahrplan der Armee für eine politische Übergangszeit zu beteiligen. Die Islamisten bestehen bisher auf der Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi. Einige Vertreter sollen jedoch kompromissbereit sein.

Muslimbrüdern soll der Prozess gemacht werden

Am Montag trafen außerdem die amerikanischen Senatoren John McCain und
Lindsay Graham ein. Im Auftrag von US-Präsident Barack Obama sollen die beiden Republikaner sich gleichfalls an der Suche nach einem Ausweg aus der Krise in
Ägypten beteiligen.

Ein Gericht in Kairo hat erstmals einen Termin für den Beginn eines Strafprozesses gegen führende Politiker der islamistischen Muslimbruderschaft angesetzt. Der spirituelle Führer der Organisation, Mohammed Badia, sein Stellvertreter al-Schater und vier weitere Spitzenfunktionäre sollten sich vom 25. August an wegen Zusammenstößen vor dem Hauptquartier der Muslimbruderschaft am 30. Juni verantworten, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Mena.

gmf/mm/re (dpa, afp, ap, rtr)