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Dortmund ist Herbstmeister

4. Dezember 2010

Verfolger Mainz verlor das Hessenderby in Frankfurt. Schalke stoppte die Aufholjagd der Bayern. Und die beiden derzeit besten Torjäger der Liga, Gekas und Cissé, trafen wieder.

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Der Mainzer Marcel Risse hält sich die Hände vor den Kopf. Foto: dapd
Zum Verzweifeln, findet der Mainzer RisseBild: dapd
Frankfurts Pirmin Schwegler im Zweikampf mit dem Mainzer Andre Schuerrle. Foto: dapd
Umkämpftes HessenderbyBild: dapd

Der Tabellenführer konnte sich in aller Ruhe und in der warmen Stube anschauen, wie sich die Konkurrenten bei eisiger Kälte mühten, Anschluss zu halten. Schon bevor die Spieler von Borussia Dortmund an diesem Sonntag (05.12.2010) in der letzten Partie des 15. Spieltags beim 1. FC Nürnberg erstmals gegen den Ball treten werden, steht fest, dass der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp die Herbstmeisterschaft nicht mehr zu nehmen ist. Verfolger FSV Mainz 05 verlor das Hessen-Derby bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:1) und hat damit weiter mindestens sieben Punkte Rückstand auf die Dortmunder. Das ist in zwei Spielen nicht aufzuholen. Theofanis Gekas erzielte den Siegtreffer für die Frankfurter mit einem verwandelten Handelfmeter in der 84. Minute. Für den Griechen war es bereits der 13. Saisontreffer. Damit führt Gekas weiter die Torjägerliste der Bundesliga an.

Neuer in Weltklasseform

Ausgerechnet der krisengeschüttelte Vizemeister FC Schalke 04 stoppte die Aufholjagd des Titelverteidigers FC Bayern München. Die Schalker gewannen überraschend mit 2:0 (0:0). Im ersten Durchgang waren die Bayern drückend überlegen, erspielten sich beste Torchancen in Serie, scheiterten aber immer wieder am Schalker Torwart Manuel Neuer, der sich in Weltklasseform präsentierte.

Der Spanier Jose Manuel Jurado bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für Schalke. Foto: dapd
Der Spanier Jurado ließ die Schalker Fans jubeln, und das ausgerechnet gegen Meister BayernBild: dapd

In der zweiten Halbzeit nutzten die Schalker zwei Konter durch Jose Manuel Jurado (58.) und Benedikt Höwedes (67.) eiskalt aus und stellten damit den Spielverlauf auf den Kopf. "Es ist unglaublich", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal nach dem Abpfiff fassunglos. "Ich kann nicht selbst die Tore schießen." Die Münchner treten damit auf der Stelle, Schalke darf auf bessere Zeiten hoffen.

Freiburg gewinnt wieder dank Cissé

Freiburger bejubeln ihren Torschützen Cissé. Foto: dapd
Cissés (r.) elfter StreichBild: dapd

Nicht nur auf den Top-Torjäger der Liga, den Frankfurter Gekas, war Verlass. Auch der Zweite der Torschützenliste, der Senegalese Papiss Demba Cissé, traf wieder. Der Stürmer des SC Freiburg erhöhte im Spiel gegen den Hamburger SV sein Tore-Konto auf elf. Cissés Treffer (4.) entschied die Partie. Auch nach 90 Minuten stand es 1:0 (1:0) für den SC Freiburg, der mit dem Erfolg auf den fünften Tabellenplatz sprang. "Die frühe Führung durch Cissé hat uns gut getan. Es ist toll, wenn man so einen Stürmer in der Mannschaft hat", meinte Freiburgs Trainer Robin Dutt. Die enttäuschenden und enttäuschten Hamburger mussten mit der vierten Auswärtsniederlage in Serie die Heimreise antreten.

Mehr Grund zur Freude auf der Heimfahrt hatte Hannover 96. Die Niedersachsen drehten das Spiel bei Borussia Mönchengladbach nach einem 0:1-Pausenrückstand noch in einen 2:1-Erfolg – allerdings gegen nur zehn Gladbacher in der zweiten Hälfte, da Raúl Bobadilla wegen eines groben Fouls (43.) vom Platz gestellt worden war. "So eine Rote Karte tut natürlich besonders weh, wenn man ganz unten drin steckt", zeigte Hannovers Trainer Mirko Slomka Mitleid für die Verlierer. Mönchengladbach bleibt Schlusslicht der Liga, Hannover darf als vorläufiger Tabellen-Dritter sogar von einem Platz in einem internationalen Wettbewerb träumen.

Zu wenig für einen Befreiungsschlag

Stuttgarts Christian Gentner setzt sich gegen die Hoffenheimer Sebastin Rudy und Marvin Compper durch. Foto: dapd
Hoffenheimer erkämpfen PunktBild: dapd

Was Hannover 96 schaffte, misslang dem VfB Stuttgart: Die Schwaben konnten im Südwest-Derby gegen 1899 Hoffenheim ihre Überzahl nicht in Tore umsetzen. Beim Stand von 1:1 war Hoffenheims Verteidiger Isaac Vorsah wegen einer Tätlichkeit (41.) vom Platz gestellt worden. Immerhin holten die Stuttgarter mit dem 1:1 (1:1) einen Punkt und verbesserten sich vorläufig vom 17. auf den 16. Platz. Für einen Befreiungsschlag aus dem Tabellenkeller war das jedoch zu wenig.

Einen müden Kick sahen die Zuschauer beim Nordderby zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen, das 0:0 endete. Es wirkte, als hätten beide Teams noch Stunden weiter spielen können, ohne das Tor zu treffen. Selbst zwei Elfmeter-Chancen wurden ausgelassen. Erst scheiterte Torsten Frings (74.) an Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio, dann schoss VfL Stürmer Edin Dzeko (77.) den Ball aus elf Metern über das Bremer Tor. Beide Nordclubs bleiben damit im Mittelfeld der Tabelle.

St. Pauli atmet auf

St. Paulis Spieler bejubeln Tifferts Eigentor. Foto: dapd
St. Paulis Spieler bejubeln Tifferts EigentorBild: dapd

Bereits am Freitagabend (03.12.2010) hatte der FC St. Pauli das Duell der beiden Aufsteiger gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 (0:0) gewonnen. Den Treffer des Tages erzielte ein Lauterer: Christian Tiffert per Eigentor (48.). "Letztendlich ist es uns ziemlich egal, wer das Tor schießt", meinte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski. Die Hamburger konnten damit eine Durststrecke von sieben Spielen ohne Sieg beenden. Kaiserslautern ist eine Woche nach dem 5:0-Coup gegen den FC Schalke 04 wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Der 15. Spieltag wird an diesem Sonntag mit zwei Partien abgeschlossen: Zum rheinischen Derby empfängt Bayer Leverkusen den 1. FC Köln. Der 1. FC Nürnberg spielt gegen den frischgebackenen Herbstmeister Borussia Dortmund.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Calle Kops