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Bombardier streicht noch mehr Stellen

29. Juni 2017

Der kanadische Mischkonzern Bombardier will ein Viertel der Arbeitsplätze in seiner deutschen Bahnsparte abbauen. Alle sieben Standorte im Land sollen aber erhalten bleiben.

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Bombardier Bautzen Zugproduktion
Bild: picture alliance/dpa/S.Kahnert

Bombardier Transportation streicht in Deutschland in den nächsten Jahren bis zu 2200 seiner 8500 Arbeitsplätze. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hennigsdorf mit. Alle sieben Produktionsstandorte sollen erhalten bleiben.

Der Personalabbau verteile sich über alle Werke. Mehrheitlich seien jedoch Görlitz in Sachsen und Hennigsdorf in Brandenburg betroffen. Geplant ist der Stellenabbau bis 2020. Die genaue Zahl hänge von der Marktentwicklung und dem Auftragseingang ab, hieß es. Unter den bis zu betroffenen 2200 Arbeitsplätzen seien etwa 700 Leiharbeiter.

"Fit für die Zukunft"

"Wir müssen uns neu aufstellen", sagte Deutschlandchef Michael Fohrer. "Mit dieser Aufstellung werden wir Innovationen fördern und uns fit für die Zukunft machen." Ziel ist es, die Standorte stärker zu spezialisieren.

Aufsichtsratschef Wolfgang Tölsner betonte, die Eckpunkte für den Umbau seien in dem Kontrollgremium einvernehmlich beschlossen worden.

Das kanadische Mutterunternehmen war wegen Problemen bei der Flugzeugentwicklung in seiner Luftfahrtsparte in Schwierigkeiten geraten. Vergangenes Jahr hatte Bombardier erklärt, man werde weltweit 7500 Stellen streichen. 5000 davon sollten in der Bahntechnik wegfallen, die ihren Schwerpunkt in Deutschland und den Hauptsitz in Berlin hat. Im vergangenen Jahr wurden hier bereits 1430 Arbeitsplätze gestrichen. Auch eine Fusionmit der Bahnsparte von Siemens wird diskutiert.

Der Sanierungskurs hatte auch die Bundesregierung auf den Plan gerufen. Der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte sich eingeschaltet und die Bedeutung der Industriearbeitsplätze für Deutschland betont.

bea/ tko(dpa, reuters)

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.