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Boko Haram greift auch in Kamerun an

5. August 2015

Mutmaßliche Kämpfer der Terror-Miliz überfielen zwei Dörfer im Norden des Landes und töteten mindestens neun Menschen. Anschließend verschleppten die Extremisten mehr als 100 Bewohner über die Grenze nach Nigeria.

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Kameruns Soldaten durchkämmen die Grenzregion nach Boko-Haram-Kämpfern (Foto: dpa)
Kameruns Soldaten durchkämmen die Grenzregion nach Boko-Haram-KämpfernBild: picture-alliance/dpa

Augenzeugen berichteten, die schwer bewaffneten Täter seien mit Lastwagen in die Dörfer Tchakarmari und Kangaleri an der Grenze zu Nigeria eingefallen. Dann hätten sie mindestens 15 Häuser niedergebrannt und sechs Männer und drei Frauen ermordet. Anschließend sollen die Angreifer mehr als 100 Menschen, darunter Frauen und Kinder, in ihre Gewalt gebracht und sich mit ihnen über die Grenze nach Nigeria zurückgezogen haben.

Entführte Frauen und Mädchen werden von den Extremisten häufig zum Übertritt zum Islam gezwungen, zwangsverheiratet oder als Sklavinnen missbraucht. Kinder werden dazu benutzt, Sicherheitskräfte auszuspionieren, Waffen zu transportieren oder Selbstmordattentate zu begehen.

Immer wieder Anschläge

Die zwei Dörfer liegen weniger als 20 Kilometer vom nigerianischen Bundesstaat Borno entfernt, wo Boko Haram sein Hauptbetätigungsfeld hat. Im vergangenen Monat hatte die Sekte in der Grenzregion bei einer Serie von Selbstmordanschlägen 60 Menschen getötet.

In der Folge entsandte Kamerun 2000 zusätzliche Soldaten. Das Land beteiligt sich mit insgesamt 7000 Soldaten an einer gemeinsam mit dem Tschad, Niger und Nigeria aufgestellten Truppe zur Bekämpfung von Boko Haram. Die Islamisten greifen deshalb auch immer wieder Dörfer in Niger und dem Tschad an.

USA trainieren nigerianische Soldaten

Nigeria erhält im Kampf gegen die Terroristen nun auch Unterstützung von den USA. Die Streitkräfte sollen von US-Armeeangehörigen ein Sondertraining erhalten, um besser gegen Anschläge der Terroristen gewappnet zu sein. Eine Delegation des US-Kongresses besprach in Abuja Einzelheiten mit Nigerias Präsident Muhammadu Buhari und führenden Militärs.

se/jj (ape, dpa, rtr)