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Bodenpersonal an Berliner Flughäfen streikt

10. März 2017

An den Flughäfen Tegel und Schönefeld sind nahezu alle Verbindungen für diesen Freitag gestrichen worden. Die 2000 Beschäftigten am Boden kämpfen für eine bessere Bezahlung an den Hauptstadtairports.

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Deutschland Streik des Bodenpersonals an Berliner Flughäfen Tegel im Bild
Die Streikenden am Flughafen Tegel verlangen einen höheren StundenlohnBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Seit 4.00 Uhr früh MEZ geht nichts mehr an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld. Der Streik, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi das Bodenpersonal aufgerufen hat, soll bis zum Ende der Nachtschicht am Samstagmorgen dauern.

Nach Angaben der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) wurden nahezu alle für diesen Freitag geplanten Verbindungen annulliert. Das betreffe in Schönefeld 204 und in Tegel 455 Verbindungen, erklärte ein Sprecher. Die Airlines informierten ihre Passagiere vorab, sodass viele Fluggäste erst gar nicht zu den Airports anreisten. Die FBB riet weiterhin allen Passagieren, sich vor Antritt ihrer Reise zu informieren.

Ein Verdi-Sprecher teilte mit, der Streikaufruf werde "von den Beschäftigten befolgt". Die Gewerkschaft hoffe, dass den Arbeitgebern klar werde, "wie ernst die Situation ist". Verdi sei weiterhin jederzeit gesprächsbereit.

Deutschland Streik des Bodenpersonals an Berliner Flughäfen
Bild: Reuters/H. Hanschke

Höherer Stundenlohn gefordert

Hintergrund des Arbeitskampfs ist der Tarifstreit um eine bessere Bezahlung für die Mitarbeiter der Bodendienste. "Leider ist ein Streik unausweichlich geworden, weil die Arbeitgeberseite bislang immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat und eine Einigung auf dem Verhandlungsweg derzeit nicht möglich zu sein scheint", machte Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker deutlich. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten einen Euro mehr pro Stunde bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Bislang verdienen sie durchschnittlich elf Euro je Stunde.

Die Arbeitgeber hatten am Dienstag eine Gehaltserhöhung um acht Prozent über drei Jahre angeboten, allerdings wies Verdi diese Offerte umgehend zurück.

Die Bodenverkehrsdienstleister nannten den Streik "verantwortungslos", weil er eine Lösung des Konflikts in weite Ferne rücke. Auch Air Berlin als größter Kunde der Berliner Flughäfen zeigte kein Verständnis für den Ausstand während der Reisemesse ITB. "Die ganze Welt blickt auf Berlin. Da ist dieser Streik überflüssig", sagte Sprecher Ralf Kunkel.

Bereits im Februar hatten mehrere Warnstreiks des Bodenpersonals zu hunderten Flugausfällen und Verspätungen in Berlin geführt.

se/kle (afp, dpa)