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Blutiges Ende einer Geiselnahme

11. April 2009

Soldaten haben vor Somalia vier französische Geiseln aus der Gewalt von Piraten befreit. Eine Geisel und zwei Seeräuber kamen ums Leben. Ein US-Kapitän befindet sich derweil weiter in der Gewalt von Piraten.

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Boote der französischen Marine nähern sich der Jacht 'Tanit' (Foto: AP/französische Marine)
Französische Soldaten stürmten die Jacht nach erfolglosen VerhandlungenBild: AP

Die französische Armee befreite am Freitag (10.04.2009) die vor Somalia entführte Segeljacht "Tanit". Wie der Élysée-Palast mitteilte, wurde bei der Militäraktion eine von fünf Geiseln getötet. Die anderen vier - unter ihnen ein Kind - konnten unverletzt gerettet werden. Auch zwei Piraten seien bei der Geisel-Befreiung erschossen worden, drei weitere Seeräuber wurden festgenommen.

An Bord der "Tanit" hatten sich den Angaben zufolge zwei Paare befunden sowie der dreijährige Sohn eines der Paare. Das zwölfeinhalb Meter lange Boot war am vergangenen Samstag im Golf von Aden gekapert worden. Die Reisegruppe war seit Juli 2008 unterwegs und wollte nach Sansibar segeln.

Die französischen Behörden hatten vor einigen Tagen Verhandlungen mit den Piraten aufgenommen. Die Seeräuber wiesen jedoch sämtliche Angebote einer Einigung zurück. Daraufhin fiel der Entschluss für die Militäraktion.

Nervenkrieg um US-Kapitän

Verhaftete somalische Piraten (Foto: AP)
Verhaftete somalische PiratenBild: AP

Unterdessen traf die von Amerika geschickte Fregatte "USS Halyburton" in dem Gebiet im Indischen Ozean ein, wo seit Mittwoch der Kapitän des US-Frachters "Maersk Alabama", Richard Phillips, in einem Rettungsboot festgehalten wird.

Ein weiterer Zerstörer - die "USS Bainbridge" war bereits vor Ort. Sein Auftrag: die Piraten davon abzuhalten, ihre Geisel auf ein größeres Schiff zu bringen. US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte, die sichere Rückkehr von Phillips habe höchste Priorität.

Gescheiterte Flucht

'Bring Richard Phillips Home' steht auf einem Schild in Underhill im US-Bundesstaat Vermont geschrieben (Foto: AP)
Bangen um Kapitän Richard Phillips in Underhill/VermontBild: AP

Ein Fluchtversuch des Kapitäns war in der Nacht zum Freitag gescheitert. Laut US-Medien versuchte er, schwimmend zur "USS Bainbridge" zu gelangen. Die Piraten fingen ihn jedoch wieder ein.

Die Besatzung der "Maersk Alabama" hatte die Piraten am Mittwoch in die Flucht geschlagen. Seitdem halten die vier Seeräuber den Kapitän auf dem Rettungsboot fest.

Der Frachter, der Hilfsgüter für afrikanische Flüchtlinge an Bord hat, wird am Wochenende im kenianischen Hafen Mombasa erwartet. Er wird inzwischen von US-Soldaten gesteuert. Seit dem 4. April gerieten vor Somalia vier Schiffe in die Gewalt von Piraten. (gri/uh/fw/dpa/ap)