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Blutbad auf US-amerikanischer Militärbasis

6. November 2009

Amerika unter Schock: Nach dem Amoklauf auf einem texanischen Armee-Stützpunkt sind die Motive des Täters weiter unklar. Der Militär-Psychiater sollte in Kürze - gegen seinen Willen - im Irak eingesetzt werden.

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Soldat beruhigt Frau (Foto: AP)
Entsetzen: Ein Soldat der Militärbasis beruhigt seine FrauBild: AP

13 Tote und 30 Verletzte - das ist die blutige Bilanz eines Amoklaufs auf der Militärbasis Fort Hood, einem der weltweit größten Armeestützpunkte. Ein Soldat, der auf der Basis als Psychiater arbeitete, hatte plötzlich mit zwei Pistolen das Feuer auf Kameraden eröffnet.

Entgegen erster Berichte befindet sich der Schütze nicht unter den Toten. Nidal Malik Hasan sei lediglich verwundet worden. Sein Zustand sei "stabil", teilte ein Generalleutnant mit. Inzwischen geht die Armee auch davon aus, dass Hasan Einzeltäter war. Zuvor hatte es geheißen, er habe einen oder zwei Komplizen gehabt.

Angst vor Auslandseinsatz?

Die genauen Hintergründe der Bluttat sind noch unklar. Der Cousin des Schützen berichtete allerdings im US-Fernsehen, dass der Militär-Psychiater sehr unglücklich über seinen bevorstehenden Einsatz im Irak gewesen sei. Hasan selbst hatte unter anderen bei Auslandseinsätzen traumatisierte Soldaten betreut.

Außerdem soll er sich wegen seines "nahöstlichen Aussehens" gemobbt gefühlt haben. Nach Informationen der "Washington Post" wurde Hasan in den USA als Sohn einer palästinensischen Familie geboren.

Haupteingang Fort Hood (Foto: AP)
Fort Hood: Mehr als 50.000 Soldaten sind auf der 880 Quadratkilometer großen Basis stationiertBild: AP

Obama ruft zum Gebet auf

Barack Obama (Foto: AP)
Trauer: Barack ObamaBild: AP

US-Präsident Barack Obama sprach von einem "entsetzlichen Ausbruch der Gewalt" und rief zum Gebet für die Opfer und Angehörigen auf. Obama weiter: "Es ist schwierig genug, wenn wir diese mutigen Amerikaner in Kämpfen in Übersee verlieren. Es ist schrecklich, dass sie hier auf einer Basis in den Vereinigten Staaten unter Beschuss kommen." Der Präsident versicherte, es werde "Antworten auf jede einzelne Frage zu diesem schrecklichen Ereignis" geben.

Das Abgeordnetenhaus in Washington gedachte der Opfer mit einer Schweigeminute. In Texas wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt.


Autor: Christian Walz
Redaktion: Stephan Stickelmann