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Bildung als nationale Aufgabe

Anja Fähnle14. Juni 2002

Bildungsmisere in Deutschland? - Seit der PISA-Studie sorgt das Bildungssystem in Deutschland für Diskussionen. Kontrovers verlief auch die Debatte im Bundestag.

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Verfechter sozialdemokratischer Bildungspolitik: Bundeskanzler Schröder, Bildungsministerin Bulmahn und Niedersachsens Ministerpräsident GabrielBild: AP

In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund und Ländern sollen deutsche Schulen und Hochschulen reformiert werden. Dazu rief Bundeskanzler Gerhard Schröder am Donnerstag im Bundestag auf. Bildung sei die zentrale soziale Frage des Jahrhunderts und entscheide über die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Erstmals in der Nachkriegsgeschichte befasste sich eine Regierungserklärung ausschließlich mit dem Thema Bildung.

Zusammen mit Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn appellierte Schröder an die Länder, das Angebot des Bundes zur Errichtung von 10.000 Ganztagsschulen anzunehmen.

Erklärtes Ziel der Regierung ist es, dass deutsche Schüler in zehn Jahren beim weltweiten PISA-Schulleistungstest wieder in der Spitzengruppe vertreten sein sollen und nicht mehr weit abgeschlagen auf Platz 21. Kinder in Deutschland seinen "mit Sicherheit nicht dümmer oder lernunwilliger als finnische, schwedische oder kanadische Schüler, so der Kanzler. Nur hätten diese Länder ihr Bildungssystem beizeiten reformiert.

Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan CDU warf der Bundesregierung Unfähigkeit im Bildungsbereich vor. Gerade die SPD Kultusminister der Bundesländer hätten jahrelang Bildungsvergleiche abgelehnt und hätten sich bis 1997 gegen eine Teilnahme an der PISA-Studie gewandt. Schavan, die im Wahlkampfteam von Edmund Stoiber für Bildung zuständig ist, forderte außerdem, hochbegabte und lernschwache Schüler gleichermaßen zu fördern.