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Alt, echt, ausgezeichnet

22. Juni 2009

Deutschland hat 33 Kultur- und Natur-Erbestätten. Auf der Roten Liste stand der Kölner Dom, weil die Stadtsilhouette durch neue Hochhäuser verschwunden wäre. Nun droht dem Elbtal die Aberkennung des Prädikats.

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Die Brunnenkapelle im UNESCO-Weltkulturdenkmal Kloster Maulbronn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ dpa

Herrenrefektorium (Speisesaal der Mönche) im Kloster Maulbronn (Foto: dpa)
Herrenrefektorium (Speisesaal der Mönche) im Kloster MaulbronnBild: picture-alliance/ dpa

Kloster und Klosterstadt Maulbronn

Kloster Maulbronn wurde 1993 in die Liste des Welterbes aufgenommen. Die ehemalige Zisterzienserabtei in Baden-Württemberg ist eine der besterhaltenen Klosteranlagen nördlich der Alpen. In ihr sind alle Stilrichtungen, Übergangsstile und Entwicklungsstufen von der frühromanischen bis zur spätgotischen Baukunst vertreten.

Weitere deutsche Welterbestätten:

Luftaufnahme der Altstadt von Regensburg mit dem Dom Sankt Peter (Foto: dpa)
Die Altstadt von Regensburg mit dem Dom Sankt PeterBild: picture-alliance/ dpa

Altstadt Regensburg mit Stadtamhof

Das Ensemble "Altstadt Regensburg mit Stadtamhof", das 2006 ausgezeichnet wurde, gilt als außergewöhnliches Beispiel einer intakten mittelalterlichen Großstadt. Regensburg war im hohen Mittelalter ein politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ein blühendes europäisches Handelszentrum. Architektonische Besonderheiten sind die Patrizierhäuser und Geschlechtertürme, der Dom und die alte Steinbrücke aus dem 12. Jahrhundert.

Ein historischer Raddampfer fährt im Dredner Elbtal am Standort der geplanten Waldschlösschenbrücke vorbei (Foto: dpa).
Dresdner Elbtal und Standort der geplanten WaldschlösschenbrückeBild: picture-alliance/ dpa

Dresdner Elbtal

Seit 2006 steht die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal auf der "Roten Liste" der gefährdeten Welterbestätten. Grund dafür ist das Bauvorhaben "Waldschlösschenbrücke". In einem Bürgerentscheid hatte sich 2005 eine Mehrheit der Dresdner für die Brücke entschieden. Ende 2007 wurde trotz der Mahnungen der Welterbe-Hüter mit dem Bau begonnen. Eine letzte Frist zum sofortigen Baustopp ist mittlerweile abgelaufen. Daher wird erwartet, dass das Welterbekomitee Ende Juni die Empfehlung ausspricht, Dresden den Titel endgültig abzuerkennen.

Förderturm der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen, in der Steinkohle gefördert wurde (Foto: dpa).
Förderturm der ehemaligen Zeche ZollvereinBild: picture-alliance/ dpa

Zeche und Kokerei Zollverein in Essen

Die "Industrielle Kulturlandschaft Zollverein" ist im Dezember 2001 zur Welterbestätte erklärt worden. Unter Denkmalschutz stehen der Schacht XII, die Schachtanlage 1/2/8 und die benachbarte Kokerei Zollverein. Die Zeche Zollverein in Essen war die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt. Die beiden vom Bauhaus inspirierten Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer konstruierten mit Zollverein Schacht XII eine einmalige Musteranlage. 1986 stillgelegt, hat sich die Anlage inzwischen zu einem Industriedenkmal von internationalem Rang mit einem lebendigen Kulturzentrum entwickelt.

Blick auf das Bauhaus in der Gropiusstraße in Dessau (Foto: dpa)
Das Bauhaus in der Gropiusstraße in DessauBild: picture-alliance/ ZB

Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau

Die Bauhausstätten in Weimar und Dessau wurden im Dezember 1996 in die Welterbeliste aufgenommen. Die berühmteste moderne Schule für Kunst-Design und Architektur in Deutschland, am 21. März 1919 in Weimar vom Architekten Walter Gropius gegründet, steht für revolutionäre Ideen der Baugestaltung und Stadtplanung. Der Bauhaus-Stil hat die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt.

Zur blauen Stunde spiegeln sich im Wasser der Trave der Lübecker Dom mit dem davor liegendem Malerwinkel (Foto: dpa).
Zur blauen Stunde spiegeln sich Lübecker Dom und Malerwinkel in der TraveBild: picture-alliance/ dpa

Altstadt der Hansestadt Lübeck

Mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt Lübeck wurde 1987 erstmals in Nordeuropa eine Altstadt zum Kulturerbe gekürt. Nicht nur die markante Stadtsilhouette und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz, sondern auch der archäologische Untergrund der Altstadt sind Bestandteil der Auszeichnung.

Haupteingang des römischen Kastells Saalburg mit Bronzestatue des römischen Kaisers Antonius Pius (Foto: dpa)
Haupteingang des römischen Kastells SaalburgBild: picture alliance / akg-images

Saalburg am Obergermanisch-rätischem Limes

Das Römerkastell Saalburg, nordwestlich von Homburg gelegen, gehört zum antiken Grenzwall Limes. Das längste Bodendenkmal Europas gehört seit 2005 zum Weltkulturerbe. Der Limes markiert die römischen Grenzbefestigungen gegenüber Germanien mit Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden. Die deutsche Limes-Straße verläuft auf einer Länge von 550 Kilometern von Rheinbrohl am Rhein bis Regensburg an der Donau.

Außenansicht des Doms von Trier und der Liebfrauenkirche auf der rechten Seite (Foto: dpa)
Dom und Liebfrauenkirche in TrierBild: picture-alliance / akg-images / Jost Schilgen

Trier

Die Welterbestadt Trier mit dem römischen Amphitheater, den Kaiserthermen, der Konstantin-Basilika und dem Dom mit der benachbarten Liebfrauenkirche ist ein faszinierendes Reiseziel - von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert können Kunst- und Kirchengeschichte zurückverfolgt werden.

Versteinerung des rund 47 Millionen Jahre alten Affen-Fossil "Ida" aus der Grube Messel bei Darmstadt (Foto: dpa)
Das rund 47 Millionen Jahre alte Affen-Fossil "Ida"Bild: picture-alliance/ dpa

Grube Messel

Die hessische Grube Messel, seit 1995 erstes deutsches Naturdenkmal, ist eine der größten Fossilien-Fundstätten der Welt. Geowissenschaftler bargen bis heute aus dem vor 47 Millionen Jahren entstandenen und verfüllten Maarvulkansee 50.000 Einzelfunde wie ein Urpferd, Fische, Insekten, Reptilien, Amphibien und Pflanzen. Das Affen-Fossil "Ida" aus der Grube Messel ist nicht nur gut erhalten, sondern bietet möglicherweise neue Informationen zur Evolution des Menschen.

Jagdschloss Glienicke am Glienicker See (Foto: dpa)
Jagdschloss Glienicke am Glienicker SeeBild: dpa

Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin

1990 erhielten die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin den Welterbestatus. Das Gebiet wurde 1992 und 1999 um 14 Orte erweitert, darunter die Sacrower Heilandskirche, Schloss und Park Lindstedt, die Russische Kolonie Alexandrowka, der Pfingstberg mit dem Belvedere und die Sternwarte am Babelsberger Park.

Weitere Informationen zum UNESCO-Welterbe finden Sie im Internet unter: www.unesco.de

Realisation: Anne Clauberg

Redaktion: Kay-Alexander Scholz, Karin Jäger