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Biedermeier ist cool

6. April 2007

Kennen Sie die Situationistische Internationale? Wussten Sie von der Italienbegeisterung am englischen Hof im 17. Jahrhundert? Und kennen Sie die Biedermeier-Epoche wirklich?

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Symbolbild Ausstellungstipps

London zeigt italienische Schätze

Polidoro da Caravaggio: The head of St Thomas(1527)
Polidoro da Caravaggio: The head of St Thomas(1527)Bild: The Royal Collection

Meisterwerke italienischer Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts werden in London in exklusivem Rahmen vorgestellt. Die Queen's Gallery zeigt 90 Gemälde und 85 Zeichnungen italienischer Meister, die überwiegend zur Zeit der Stuarts in den Besitz des englischen Königshauses gelangten. Gemälde von Caravaggio, Tintoretto, Tizian und Domenico Fetti sowie Zeichnungen von Leonardo da Vinci, Raphael und Michelangelo sind in der kleinen Galerie am Buckingham-Palast unter dem Titel "Die Kunst Italiens in der Königlichen Sammlung" zu sehen. Die Werke kamen zum Großteil während der Herrschaft von Karl dem I. nach England, der zwischen 1628 und 1632 einen wesentlichen Teil der Sammlung des Herzogs von Mantua aufkaufte. Die Kunstschätze sind bis zum 20. Januar 2008 in London zu sehen.

Zwei Mal Wiener Biedermeier

Biedermeier-Tapete
Biedermeier-Tapete: Fabrik Spörlin und Rahn Wien (1809-1847)Bild: Lois Lammerhuber/Agentur Lammerhuber

Innerlichkeit, Häuslichkeit, Idylle: Die Sammlung der Fürsten von und zu Liechtenstein bestätigt in ihrer umfangreichen Biedermeier-Sammlung die Klischees über die oft belächelte Epoche. Die Schau "Biedermeier im Haus Liechtenstein" belegt daneben jedoch mit Arbeiten etwa von Ferdinand Georg Waldmüller, Peter Fendi und Franz Alt auch die Meisterschaft ihrer Vertreter in den Genres Aquarellmalerei, Porträt und Landschaftsbild. Die Ausstellung ist bis 20. August zu sehen. Gleichzeitig zeigt die Albertina, parallel zur Großausstellung "Die Entdeckung der Einfachheit" über die erstaunlich modern anmutenden Anfänge der Epoche eine Einzelausstellung zu einem der Hauptvertreter des Wiener Biedermeier: "Peter Fendi und sein Kreis2 mit rund 150 Arbeiten ist bis 7. Juni zu sehen.

Museum für Jüdische Kunst zeigt Rembrandt und das Neue Jerusalem

Im 17. Jahrhundert ließen sich in Amsterdam in einem

Klima großer Toleranz aus Spanien und Zentraleuropa geflohene Juden nieder. Unter dem Titel "Rembrandt und das Neue Jerusalem" zeigt das Pariser Museum für jüdische Kunst und Geschichte mehr als 190 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte und Manuskripte, die dieses kulturelle und religiöse Phänomen zum Thema haben. Unter den Exponaten befinden sich auch fünf Rembrandt-Werke, denn der Ausstellungszeitraum deckt die Lebensdaten des niederländischen Meisters ab. Die Ausstellung ist bis 1. Juli zu sehen.

Anti-Kunstbewegungen in Basel

Ausstellung Situationistische Internationale
Odense 1963: "The Destruction of RSG-6"

Das Museum Tinguely zeigt bis 5. August eine umfangreiche Ausstellung zu einer der unbekanntesten und dabei doch einflussreichsten Kunstbewegungen der Nachkriegszeit: der Situationistischen Internationalen (SI). Diese internationale Avantgarde-Bewegung des 20. Jahrhunderts, die Paris zum Zentrum hatte, existierte in wechselnder Zusammensetzung mit insgesamt 72 europäischen, amerikanischen sowie nord-afrikanischen Mitgliedern zwischen 1957 und 1972. Leitfigur der SI war Guy Ernest Debord (1931-1994), um dessen Vita sich die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Centraal Museum Utrecht entwickelt wurde, auch gruppiert. Auf dem Programm der SI stand die Abschaffung jeder Form von Repräsentation, die Untergrabung jeder Autorität, die Zerstörung aller Machtsymbole, die Abschaffung der Kunst - selbst derjenigen der Klassischen Avantgarde und aller anderen Formen des kulturellen Spektakels. (kas)