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Mann attackiert Fahrgäste in Schweizer Zug

13. August 2016

Erinnerungen an den Axt-Anschlag in einem Zug bei Würzburg werden wach: In der Schweiz greift ein junger Mann mehrere Reisende an. Der Täter und eines der Opfer schweben in Lebensgefahr. Die Hintergründe sind unklar.

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Tatortsicherung in der Bahnstation Salez in der Ostschweiz (foto: AFP/Getty Images)
Tatortsicherung in der Bahnstation Salez in der OstschweizBild: Getty Images/AFP/B. Kaelin

Ein 27-Jähriger hat in einem Zug im Schweizer Kanton St. Gallen mehrere Passagiere angegriffen und schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei schüttete der mit einem Messer bewaffnete Schweizer in einem Waggon vor einer Frau eine brennbare Flüssigkeit aus, die in Brand geriet. Außerdem stach der Mann wahllos auf andere Passagiere ein. Sechs Reisende und der Angreifer erlitten Verletzungen.

Keine Hinweise auf Terrorismus

Der Angreifer - durch die Flammen selbst schwer verletzt - befindet sich in Haft. Sein Motiv ist laut Polizei noch völlig unklar. Seine in einem der Nachbarkantone gelegene Wohnung wurde durchsucht. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine terroristische Tat, hieß es. Beziehungsprobleme könnten nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher gegenüber "Welt.de". Die Ermittlungen dauerten an.

Südostzug des Kantons St. Gallen in Salez (foto: dpa)
Motiv des Angriffs in der Südostbahn des Kantons St. Gallen ist weiter unklarBild: picture-alliance/dpa/G. Ehrenzeller

Die Verletzten seien mit Verbrennungen und Stichwunden in verschiedene Krankenhäuser und Spezialkliniken gebracht worden, so die Polizei weiter. In der Nacht wurde bekannt, dass sowohl der Täter selbst, als auch eines seiner weiblichen Opfer in Lebensgefahr schwebten. Verletzt wurden demnach auch ein sechsjähriges Kind.

Zum Zeitpunkt der Attacke hätten sich in dem Zug eine größere Anzahl Passagiere befunden, erklärten die Behörden. Die Attacke ereignete sich am Nachmittag im Osten der Schweiz an der Grenze zu Liechtenstein. Der Zug war auf der Strecke zwischen Buchs und Sennwald unterwegs und befand sich kurz vor dem Bahnhof Salez. Dort stoppte der Lokführer den Zug wegen des Brandalarms. Dadurch seien die Einsatzkräfte sehr schnell am Tatort gewesen, sagte der Polizeisprecher.

Erinnerungen an Würzburg

In einem Regionalzug in Würzburg hatte am 18. Juli ein 17-jähriger Flüchtling mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt - unter ihnen eine Touristenfamilie aus Hongkong. In einem Video bekannte er sich zur Terrormiliz IS. Spezialkräfte der Polizei erschossen den jungen Mann kurz nach der Tat.

wl/sc/jj (dpa, afp, rtr)