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Reise

Berliner Weihnachtsmärkte geschlossen

20. Dezember 2016

Die Weihnachtsmärkte in Deutschland sollen trotz des Anschlags in Berlin geöffnet bleiben. Nur in der Hauptstadt selbst machten viele Märkte am Dienstag aus Rücksichtnahme auf die Opfer und deren Angehörige nicht auf.

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Deutschland Polizisten in der Nähe vom Anschlagsort in Berlin
Bild: Reuters/F. Bensch

Der Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche, wo am Montagabend ein Lkw in die Menge fuhr, bleibt auch in den nächsten Tagen geschlossen.

Für die Opfer des Anschlags soll es am Dienstagabend eine bundesweite Schweigeminute geben. Wie der Deutsche Schaustellerbund in Berlin bestätigte, haben die Betreiber mehrerer Weihnachtsmärkte zu der Gedenkaktion um 18 Uhr aufgerufen, bei der für drei Minuten die Lichter der Stände erlöschen sollen. 

Berlin verschärft nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche massiv seine Sicherheitsvorkehrungen.

"In der Konsequenz werden wir die Polizeipräsenz in Berlin sichtbar deutlich erhöhen", sagte Innensenator Andreas Geisel am Dienstag. Laut Polizeipräsident Klaus Kandt sollen Kollegen mit Maschinenpistolen und Schutzwesten im Bereich der Eingänge zu Weihnachtsmärkten postiert werden. Zudem würden in den nächsten Stunden vor allen großen Märkten Steinbarrieren und andere Sperren aufgebaut, damit sich ein Anschlag wie am Montagabend nicht wiederhole.

Trotz des mutmaßlichen Anschlags in Berlin mit mindestens zwölf Toten und zahlreichen Verletzten sollen die Weihnachtsmärkte in Deutschland weiter stattfinden. Darauf verständigten sich die Innenminister von Bund und Ländern. Es hieß, es solle "vor Ort über lageangepasste und angemessene Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit entschieden werden". Dazu erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière: "Egal was wir im weiteren Verlauf noch über die genauen Hintergründe und Motive der Täter erfahren, wir dürfen und wir werden uns unser freiheitliches Leben nicht nehmen lassen."

In der Hamburger Innenstadt hatten die Weihnachtsmärkte am Dienstag wie geplant geöffnet. Um kurz vor 11.00 Uhr öffneten die Buden vor dem Rathaus und am Jungfernstieg. Zu dieser Zeit waren nicht viele Besucher zu sehen. Auch die dortigen Behörden kündigten an, ihre Schutzmaßnahmen zu erhöhen.

In Köln auf dem Weihnachtsmarkt am Dom soll das Bühnenprogramm angemessen geändert werden. Gleichzeitig mit dem Trauergottesdienst in Berlin wollen die Kölner um 18 Uhr eine Schweigeminute einhalten.

In Düsseldorf und Dortmund sind auch Schweigeminuten auf den Weihnachtsmärkten geplant.

In Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt wurden die Sicherheitsvorkehrungen durch bewaffnete Polizisten ausgeweitet.

In München verstärkt die Polizei ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten.

In Dresden werden Durchfahrtssperren aufgebaut, um die Einfahrt in den Bereich des Striezelmarktes zu verhindern. An den Zugängen zum Altmarkt werden zusätzlich Betonelemente und Fahrzeugsperren postiert.

Die Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen wollte noch am Dienstag ebenfalls mobile Sperren an den Zufahrtswegen errichten lassen. Außerdem würden auf dem Marktgelände "zahlreiche technische Sicherungsmaßnahmen" platziert. Aus einsatztaktischen Gründen sollten Details dazu nicht genannt werden. Beide Maßnahmen hätten zum Ziel, ein schnelles Durchfahren mit Lkw oder Auto zu verhindern.

ak/is/ch (afp/dpa/reuters/kna)