Berlin: Christopher Street Day Parade
22. Juli 2016"Danke für nix“ bezieht sich auf die Tatsache, dass die Gleichstellung von Schwulen und Lesben auch in Deutschland als immer noch nicht abgeschlossen angesehen wird.
"Trotz vieler Errungenschaften sind wir von einer echten Gleichstellung noch weit entfernt. Eheöffnung, Adoption für alle, Rehabilitierung der nach §175 Verurteilten, Sicherheit für queere Geflüchtete? Fehlanzeige. Dieses Jahr ist Schluss mit der Dankbarkeit für Brotkrumen“, so der Veranstalter, der Berliner CSD e.V., in seiner offiziellen Mitteilung .
Am Umzug vom Kurfürstendamm über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor beteiligen sich 43 Vereine, Unternehmen und Gruppen mit 51 Fahrzeugen. Darunter ist auch ein Wagen der amerikanischen Botschaft, dem Herkunftsland der Protestbewegung.
Großes Entsetzen weltweit hatte erst kürzlich der homophob motivierte Überfall auf einen Nachtclub in Orlando am 12. Juni ausgelöst. 49 Menschen wurden von einem Attentäter getötet.
Der erste "Christopher Street Day" in Berlin fand am 30.06.1979 statt - "Gay Pride" war das Motto, unter dem in West-Berlin 450 Demonstranten auf die Straße gingen.
2016 finden in über 40 deutschen Städten CSD-Demonstrationen statt. Die größten Umzüge gibt es in Köln und Berlin.
Die Demos und Feste mit der Bezeichnung "CSD", erinnern an Vorfälle um den 28. Juni 1969. Nach einer Polizeirazzia in der Bar "Stonewall Inn" in New York kam es zum Aufstand von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen in der Christopher Street. Deswegen steht der Name der Straße für Widerstand gegen Diskriminierung. International wird eher von "Pride" (Stolz), auch Gay Pride, gesprochen.
is/ks (dpa)