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Berlin bestätigt Freilassung verschleppter Touristen

9. März 2012

Das Auswärtige Amt hat die Freilassung zweier deutscher Touristen bestätigt, die vor rund sechs Wochen in Äthiopien von Rebellen verschleppt worden waren. Bundesaußenminister Westerwelle zeigte sich erleichtert.

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Ein Mann vom Stamme der Afar ist mit einem Gewehr bewaffnet und beobachtet die Wüste (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die beiden Geiseln befinden sich wieder "in Freiheit und in deutscher Obhut", wird Guido Westerwelle in einer Erklärung zitiert. Die Behörde in Berlin teilte zudem mit, die Mitglieder einer Touristengruppe, die im Januar überfallen worden war, würden derzeit von der Botschaft in Addis Abeba betreut. Sie sollen nun möglichst schnell nach Deutschland zurückkehren, hieß es in Westerwelles Erklärung weiter.

Bereits am Dienstag hatte eine Rebellengruppe aus der nordäthiopischen Region Afar mitgeteilt, die beiden Deutschen seien freigelassen worden, was das äthiopische Außenministerium jedoch dementierte.

Karte Äthiopien Afar-Region (Grafik: DW/Sander)
Die Afar-Region gilt als gefährlich

Tödlicher Angriff auf Reisegruppe

Die Reisegruppe, zu der die beiden Deutschen gehörten, war Mitte Januar in der äthiopischen Afar-Wüstenregion nahe der Grenze zu Eritrea überfallen worden. Zwei andere Deutsche, zwei Ungarn und ein Österreicher waren bei dem Angriff getötet worden. Nach Angaben des äthiopischen Außenministeriums hatten 30 bis 40 bewaffnete Männer die Gruppe mit über 20 Teilnehmern überfallen. Zwei ebenfalls verschleppte Äthiopier werden laut äthiopischer Regierung weiterhin vermisst.

Rebellen kämpfen seit Jahren

Die Wüstenregion um den Vulkan Erta Ale gilt als unsicher, ist bei Abenteuerreisenden jedoch wegen ihrer spektakulären Landschaft beliebt. Die Rebellen in der Region kämpfen nach eigenen Angaben seit fast 30 Jahren für mehr Rechte für die Volksgruppe der Afar. Dieser Minderheit gehören rund 1,7 Prozent der äthiopischen Bevölkerung von 90 Millionen Menschen an.

Nach Expertenangaben gehören den Arduf-Rebellen nicht mehr als 200 bewaffnete Kämpfer an. Der Gruppe werden enge Verbindungen zu Eritrea nachgesagt, was die Arduf aber bestreitet.

li/je (afp, dapd, dpa)