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Berlin bekommt wieder eigenständiges Kulturressort

16. November 2016

Zehn Jahre lang gab es in der Hauptstadt kein eigenständiges Ressort für Kultur. Das wird sich mit dem neuen Senat ändern. Klaus Lederer, Landesvorsitzender der Linken, soll künftig dafür verantwortlich sein.

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Deutschland Berlin Bode-Museum an der Spree
Bild: picture-alliance/ZB/K. Schindler

Museumsinsel, Staatsoper, Philharmoniker, etliche sehr gute Theater. Kaum eine andere deutsche Stadt kann mit einem so hochkarätigen Kulturangebot aufwarten wie Berlin. Dennoch hatte die Kultur eine Dekade lang kein eigenes Ressort, war stattdessen im Zuständigkeitsbereich des Regierenden Bürgermeisters angesiedelt.

Erfinder dieser Konstruktion war 2006 der damals frisch wiedergewählte Regierungschef Klaus Wowereit (SPD). Er berief den eher glücklos agierenden Linken-Politiker Thomas Flierl nach vierjähriger Amtszeit als Wissenschafts- und Kultursenator nicht wieder auf den prominenten Posten mit bundesweiter Strahlkraft, sondern übernahm ihn gleich mit. 

Der Deutsche Kulturrat begrüßte am Mittwoch (16.11.2016), dass nun erstmals seit zehn Jahren die Verantwortung wieder in einem eigenständigen politischen Ressort gebündelt wird.

Kultur wieder bei Links

Deutschland Die Linkspartei Berlin - Landesvorsitzender Klaus Lederer
Wird Linken-Chef Klaus Lederer Senator für Kultur?Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Das Amt des Kultursenators in der neuen rot-rot-grünen Landesregierung wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) der 42-jährige Linken-Landeschef Klaus Lederer übernehmen. Der promovierte Jurist und Spitzenkandidat seiner Partei hatte bereits im Wahlkampf seine Ambitionen auf die schönen Künste deutlich gemacht - und sich damit einen Rüffel des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) zugezogen. Müller hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er das von seinem Vorgänger Wowereit ererbte Zusatzamt gerne behalten hätte.

Auf Lederer zu spekulieren, liegt nahe. Unter der Schlagzeile "Berlin braucht ein eigenständiges Kulturressort" hatte der gebürtige Schweriner in einem Artikel im "Tagesspiegel" schon während des Wahlkampfs seine Visitenkarte abgegeben. Er forderte einen Neustart mit einer "integrierenden Kulturpolitik", die sowohl die sozialen Herausforderungen der Großstadt wie auch die kulturelle Basis in den Bezirken im Blick hat.

KK/bb  (DPA)